Zahnheilkunde allgemeinSeiten: 859-866, Sprache: DeutschHerold, Annekatrin/Päßler, LutzDas Ziel dieser Arbeit bestand in der Analyse von Kiefergelenkgeräuschen hinsichtlich ihrer Ursache und ihres Entstehungsmechanismus. Dazu wurden 31 Patienten und 14 Probanden klinisch, axiographisch und akustisch untersucht. Das Magnetresonanztomogramm der Patientengruppe diente der Diagnosesicherung. Magnetresonanztomographisch konnten Diskusverlagerungen mit und ohne Reposition als Hauptursache für auftretende Gelenkgeräusche ermittelt werden (48 %). Weiterhin wurden Kiefergelenkarthrose, Kondylussubluxation und morphologische Veränderungen diagnostiziert. Neben einer genauen Anamnese sind Mobilitätseinschränkungen und subjektive Beschwerden entscheidende klinische Kriterien. Verschiedene Formen der Diskusverlagerung können charakteristische axiographische Bewegungsmuster erzeugen. Ein regulärer Bahnverlauf beweist jedoch noch keine regelrechte Diskusposition oder gesunde Gelenkstrukturen. Geräuschdauer und -amplitude geben Hinweise auf die Geräuschentstehung. Auch bei isoliert auftretendem Gelenkknacken und subjektiver Beschwerdefreiheit sollte nicht auf eine Basisdiagnostik verzichtet werden, zu der neben Anamnese und klinischer Untersuchung eine hinreichende Bildgebung gehört.
Schlagwörter: Kiefergelenk, Gelenkknacken, Diskusverlagerung, Axiographie, Schallmessung