Röntgenologie und FotografieSeiten: 179-183, Sprache: DeutschKühnisch, Jan/Pasler, Friedrich A./Bücher, Katharina/Hickel, Reinhard/Heinrich-Weltzien, RoswithaZiel der vorliegenden Arbeit ist es, mögliche Summationseffekte und Wahrnehmungsphänomene bei der Auswertung von Bissflügelaufnahmen zusammenzufassen. Ergänzt wird die Aufzählung durch die Erstbeschreibung des Effektes der triangulären Radioluzenz. Die Entstehung dieses Effektes, der ausschließlich an den Mesialflächen oberer (Milch)Molaren auftritt, wird anhand von Fallbeispielen detailliert erläutert. Die im Rahmen einer klinisch-röntgenologischen Untersuchung registrierten Häufigkeitsraten von triangulären Radioluzenzen an 35,5 bzw. 60,3 % der oberen ersten bzw. zweiten Milchmolaren sowie an 24,8 % der oberen ersten bleibenden Molaren unterstreichen die Bedeutung des Effektes als differenzialdiagnostische Abgrenzung im Vergleich zu kariösen Läsionen. Die kariesdiagnostische Auswertung intraoraler Bissflügelaufnahmen erfordert daher neben Kenntnissen zur Röntgenanatomie und -pathologie auch ein profundes Wissen über mögliche Effekte, die zu falsch-positiven Diagnosen und damit verbunden zu fehlerhaften Therapieentscheidungen führen können.
Schlagwörter: Röntgendiagnostik, Bissflügelaufnahme, Kariesdiagnostik