Kinderzahnheilkunde und KieferorthopädieSeiten: 1189-1197, Sprache: DeutschBorutta, Annerose/Kneist, SusanneZur Mundgesundheit von Vorschulkindern gibt es Hinweise für eine Stagnation bzw. für einen Wiederanstieg der Karies. Unzureichend sind vor allem die Sanierungsleistungen. Nach den DAJ-Kriterien vorgenommene Einstufungen auf regionaler Basis dokumentieren, dass 17 bis 18 % der Vorschulkinder ein erhöhtes Kariesrisiko haben. Eine Neuorientierung in der präventiven Betreuung dieser Kinder ist dringend erforderlich. Bei der Intensivierung der Gruppen- und Individualprophylaxe für Kinder mit erhöhtem Kariesrisiko müssen vor allem ergänzende Fluoridierungsmaßnahmen angewendet werden, die in den Leitlinien "Fluoridierungsmaßnahmen" der DGZMK zur Verfügung stehen. Wesentlich ist aber auch eine verstärkte Aufklärung für Schwangere und junge Mütter über die Vermeidung der frühkindlichen Karies, deren Prävalenzangaben gegenwärtig ständig steigen. Die Vermeidung dieser Kariesform erfordert eine Public-Health-Strategie, die von breiten Kreisen im Gesundheits- und Sozialwesen verantwortungsvoll umgesetzt werden muss.
Schlagwörter: Orale Epidemiologie, Milchgebiss, frühkindliche Karies, Sanierungsgrad, Kariesprävention