ZahnerhaltungSeiten: 815-826, Sprache: DeutschGötz, WernerWurzelresorptionen sind ein Symptom von meist entzündlich und traumatisch bedingten Erkrankungen oder Nebenwirkung kieferorthopädischer Maßnahmen und zahnmedizinischer Eingriffe. Der damit verbundene Abbau von Zahnhartsubstanzen ist das Werk von Odontoklasten, mit Knochen abbauenden Osteoklasten eng verwandten, resorbierenden Zellen. Aktuelle biologische Untersuchungen zum Lebensweg von Odontoklasten geben neue Einblicke in die Pathogenese von Wurzelresorptionen. Die Entwicklung, Differenzierung, Aktivierung sowie das Absterben von Odontoklasten werden von einem Netzwerk aus Faktoren gesteuert, die meist auch eine Rolle in der Regulation von Entzündungsvorgängen spielen. Der Zusammenbruch von Schutzmechanismen auf Wurzeloberflächen und in der Pulpa ist eine wichtige Vorbedingung für den Angriff der Odontoklasten. Zahnärztliche Maßnahmen wie z. B. kieferorthopädische Behandlungen oder Bleichen können diese pathophysiologischen Mechanismen aktivieren. Kleinere Wurzelresorptionen heilen durch Zementreparatur aus. Fehlregulationen in diesem Prozess, etwa nach Trauma oder Luxation, können aber zu Ankylosen führen. Die Erkenntnisse zur Regulation der Resorptionen werden in nächster Zukunft neue Möglichkeiten für ein therapeutisches Eingreifen bieten.
Schlagwörter: Wurzelresorption, Odontoklasten, Osteoklasten, Zellbiologie