ChirurgieSeiten: 315, Sprache: DeutschLudwig, A. / Wiese, K. G.Das eosinophile Granulom ist die chronische, lokalisierte Form der Histiocytosis X. Die differentialdiagnostische Abgrenzung zu ähnlichen osteolytischen Prozessen im Kiefer ist oft schwierig. Anhand von vier Patienten mit solitären und teilweise auch polyostotischen Manifestationen des eosinophilen Granuloms werden die klinischen und röntgenologischen Merkmale dargestellt. Eine abgestufte Therapie des eosinophilen Granuloms ist empfehlenswert: Bei solitärem Vorkommen und geringer Defektgröße im Knochen (unter 2 ml) erfolgt nur eine Kürettage der betroffenen Kieferregion. Bei größeren Raumforderungen ist eine Defektauffüllung mit autogenen Beckenkammspongiosachips vorteilhaft. Eine postoperative Strahlentherapie ist als Rezidivprophylaxe und bei Manifestation in mehreren Knochenanteilen sinnvoll. Nur bei Inoperabilität und nicht durchführbarer Radiatio sollten Kortikosteroide oder Zytostatika Anwendung finden.
Schlagwörter: Eosinophiles Granulom, Histiocytosis X, Osteolyse, Kürettage, Strahlentherapie