ZahnerhaltungSeiten: 33, Sprache: DeutschBurk, H. / Schulte , A. / Faller, R. V.Die klinische Überprüfung der kariesprophylaktischen Wirksamkeit von Zahnpasten ist außerordentlich zeitaufwendig. Deshalb wird als Alternative häufig in vitro untersucht, wieviel Fluorid, das aus Zahnpasten stammt, im Schmelz aufgenommen wird. In dieser Weise sollten in der vorliegenden Studie zwölf Zahnpasten, die in Deutschland erhältlich sind und vier verschiedene Fluoridverbindungen enthalten, überprüft werden. Demineralisierte Schmelzproben wurden 6 Tage lang mehrmals täglich mit einem Gemisch aus frischem humanem gepooltem Speichel und jeweils einer Zahnpasta bzw. einem Placebo benetzt. Danach wurde eine Schmelzbiopsie entnommen, und es wurde der Fluoridgehalt dieser Probe gemessen. Der höchste Fluoridgehalt in den Schmelzproben wurde mit 23,4 bis 28,5 æg/cm2 nach Verwendung ausschließlich NaF-haltiger Zahnpasten bestimmt. Der Einsatz einer AmF+SnF-haltigen bzw. mehrerer NaMFP-haltiger Zahnpasten resultierte in einem Fluoridgehalt von 16,2 æg/cm2 bzw. 9,9 bis 12,9 æg/cm2. Im Gegensatz zu einer vergleichbaren Untersuchung aus dem Jahr 1991 wurde die niedrigste Fluoridaufnahme mit 6,5 æg/cm2 nach Verwendung einer AmF-haltigen Zahnpasta beobachtet. Als Ursache für die reduzierte Fluoridaufnahme muß die nach 1991 vorgenommene Modifikation der Zusammensetzung des AmF-haltigen Produkts angenommen werden. Aus diesen Untersuchungen ergibt sich, daß bei Žnderungen der Bestandteile von Zahnpasten routinemäßig In-vitro-Versuche zur Fluoridaufnahme in gesundem und/oder demineralisiertem Schmelz durchgeführt werden sollten.
Schlagwörter: Fluoridaufnahme, Zahnpasta, Schmelzdemineralisation, Bioverfügbarkeit, Speichel