Ziel: Ziel dieser In-vitro-Studie war eine Untersuchung des Einflusses okklusaler Interferenzen mittels Finite-Elemente-Analyse (FEA).
Material und Methode: In dieser Untersuchung wurde eine dreigliedrige verblendete Prämolarenvollkeramikbrücke, die auf dem oberen ersten Prämolaren und dem ersten Molaren verankert war als FEA-Modell konstruiert. Zusätzlich schloss das Modell die angrenzenden Strukturen, wie Nachbarzähne, Antagonisten und Parodontien ein. Es wurden vier Lastfälle mit okklusalen Interferenzen (Auslenkungen) von 0, 8, 12 und 24 µm untersucht. Die Belastung erfolgte mit einer simulierten Kaukraft von 300 N. Für alle modellierten Strukturen wurden die Haupt- und von-Mises-Spannungen sowie die Dehnung ermittelt.
Ergebnisse: Für die Interferenzen von 12 und von 24 µm Höhe wurden in der okklusalen Verblendkeramikschicht Zugspannungen beobachtet, die zum Versagen führen könnten. Die im Zirkonoxidgerüst beobachteten Spannungen erreichten in keinem Lastfall die Ermüdungs- oder die Biegefestigkeit.
Schlussfolgerungen: Zugspannungsspitzen fanden sich in enger Nachbarschaft der Okklusionskontakte und nahmen mit der Größe der okklusalen Interferenz zu. Die Ergebnisse der FEA legen den Schluss nahe, dass der Hauptteil der okklusalen Belastung durch die Verformung des Parodontalligaments absorbiert wird. Ein durch die simulierten Interferenzen verursachtes Gerüstversagen ist nicht zu erwarten. Oberflächendefekte können vor allem bei schwächeren Keramiken oder Verblendkeramiken bis zum prothetischen Versagen durch Fraktur oder Abplatzung führen.
Schlagwörter: FEA, Okklusion, Keramik