Jeder 10. Mensch in Deutschland ist aktuellen epidemiologischen Daten zufolge – wissentlich oder unwissentlich – von einem Diabetes mellitus betroffen. Die Tendenz ist steigend1. Der Großteil dieser Patienten/-innen leidet an einem Diabetes mellitus Typ 2. Patienten/-innen mit schlechter Blutzuckereinstellung haben ein erhöhtes Risiko für intraorale Probleme. Insbesondere wurde ein bidirektionaler Zusammenhang mit Parodontitis festgestellt. Aber auch Veränderungen der Funktion der Speicheldrüsen mit Folgen wie Mundschleimhautbrennen, Mundgeruch oder eine verzögerte intraorale Wundheilung und höhere Infektanfälligkeit können resultieren. Auch das Risiko für intraoperative Zwischenfälle wie z. B. die Hypoglykämie („Unterzuckerung“) ist bei Diabetiker/-innen erhöht. Hieraus ergeben sich Herausforderungen für das zahnärztliche Behandlungsteam, die einerseits in der erfolgreichen Therapie betroffener Patienten/-innen, andererseits im generellen Risikomanagement bei Therapie von Diabetiker/-innen in der Zahnarztpraxis liegen. Die Kenntnis der zugrunde liegenden Pathomechanismen, eine gute Behandlungsplanung sowie eine Arbeit im interdisziplinären Team steigern die Sicherheit bei der Therapie Betroffener.