Digitale Prozesse bestimmen in unserer modernen Welt meist unbemerkt immer umfangreichere Bereiche unseres täglichen Lebens. Angetrieben von äußeren Umständen verschiedener Art werden Technologien entwickelt und in unterschiedlicher Geschwindigkeit verbreitet. Die Zahnmedizin ist dabei ein eher langsamer Bereich, geprägt von konservativer und langwieriger Ausbildung und Vorsicht in der klinischen Anwendung. Die Implantologie ist eine der wesentlichen Innovationen in der Zahnheilkunde der letzten 40 Jahre. Bis heute erfolgt ein sehr großer Teil implantologischer Versorgungen auf der Grundlage langjähriger klinischer Untersuchungen, aber ohne wesentliche digitale Prozessunterstützung. Die Einbindung digitaler 3-D-Daten aus Röntgengeräten, Oberflächenscannern und aus digitaler Fotografie sowie die Erfassung von Bewegungsdaten schaffen heute eine verfügbare Datenbasis. Die Fusion der Daten ermöglicht sichere virtuelle Planungen. Künstliche Intelligenz kann Planungsprozesse unterstützen. Klinisch geprüfte Techniken ermöglichen eine sichere Umsetzung der virtuellen Planungen in die analoge Realität. Diese Prozesse stehen sowohl für die Implantologie als auch für die Prothetik zur Verfügung. Mit den gegenwärtig verfügbaren digitalen Prozessunterstützungen können Behandlungen besser geplant und im Team abgestimmt sowie präziser umgesetzt werden. Aus der Sicht des Prothetikers ist die erfolgreiche Umsetzung einer prothetischen Planung der Maßstab, an dem die Erfolgsquote der Implantate gemessen werden sollte.
Manuskripteingang: 11.11.2022, Annahme: 16.11.2022
Schlagwörter: digitale Zahnmedizin, computerassistierte Implantologie, künstliche Intelligenz, Dentalimplantate, Intraoralscanner, digitale Volumentomografie, digitale 3-D-Planung, Kieferbewegung, virtueller Patient