Ziel: Ziel dieser In-vivo-Studie war es, die klinische Richtigkeit von mukostatischen Situationsabformungen zu vergleichen, die mit einem herkömmlichen Alginat sowie mit einem Intraoralscanner bei Patienten mit unbezahntem Oberkiefer genommen wurden.
Material und Methode: Insgesamt 30 Patienten mit unbezahntem Oberkiefer wurden in diese Studie eingeschlossen und sowohl konventionell mit Alginat (Aroma Fine Plus) als auch mit einem Intraoralscanner (3Shape Trios 3) abgeformt. Die Alginatabdrücke wurden mit Gips ausgegossen und die resultierenden Modelle mit einem Tischscanner (Imetric4D D104i) digitalisiert. Diese digitalisierten Abformungen dienten als Referenz und wurden mit den Intraoralscans überlagert. Die Abweichungen zwischen beiden Datensätzen wurden ermitteln. Um signifikante Unterschiede zu erkennen, wurde eine statistische Analyse angeschlossen.
Ergebnisse: 80,88 % der Oberfläche der 30 intraoralen Abformungen waren innerhalb des Toleranzbereichs von ± 25 μm und wurden daher als gleich mit dem Tischscan des Gipsmodells (Referenzoberfläche) betrachtet. Die Stellen mit Abweichungen (19,12 % der Oberflächen) lagen interessanterweise im Bereich komprimierbarer Strukturen, wie Vestibulum, weicher Gaumen, Papilla incisiva und Schlotterkämme. Diese Stellen verhielten sich einheitlich und wiesen eine mittlere positive Abweichung von + 22,8 μm auf, das heißt, sie unterlagen bei Verwendung des Intraoralscanners einer geringeren Kompression.
Schlussfolgerungen: Digitale Situationsabformungen des unbezahnten Oberkiefers können als vergleichbar mit konventionellen Alginatabformungen gelten. Ein Ausnahme hiervon bilden komprimierbare Bereiche. Bezogen auf die mukostatische Zielsetzung solcher Situationsabformungen ist die optische Abformung daher verglichen mit der klassischen Alginatabformung als genauer zu betrachten.
Schlagwörter: digitale Abformung, konventionelle Abformung, konventionelle Abformung, Intraoralscanner, klinische Studie, Zahnlosigkeit, Oberkiefer