PraxisSeiten: 332, Sprache: DeutschHeydecke, Guido / Geurtsen, WernerIn Medizin und der Zahnmedizin ist eine Verbesserung der Diagnostik und Behandlung oft mit einem "Mehr" an Technologie- und Materialeinsatz verbunden. Das Bejahen des medizinischen Fortschritts und eine gewisse Technikverliebtheit – und die Autoren dieses Picks schließen sich gerne mit ein – hängt oft mit der Liebe zum Beruf, dem Wunsch nach Abwechslung, der Begeisterung für etwas Neues zusammen. Jede neue Entwicklung erfordert aber zwangsläufig
einen Ressourceneinsatz – begonnen mit dem Entwicklungsprozess, der (klinischen) Testung, der Produktion, Logistik bis hin zur Verwendung. Jeder dieser Schritte sollte daher immer auf seine Notwendigkeit überprüft werden. Macht eine neue Methode die Behandlung besser? Wird diese überhaupt benötigt? Bevor aber diese grundsätzlichen Fragen zum Stopp jeder Innovationsfreude führen, sollte sich jeder (zahn-)ärztliche Kollege mit den kollateralen Effekten einer Behandlung beschäftigen. Schon durch simple klinische Untersuchungen kann eventuell aufwändigere Apparate-Diagnostik vermieden werden. Durch einen sparsamen Umgang mit Materialien – vom Anästhetikum bis zu Abform- oder Füllungsmaterialien kann Energie und Abfall eingespart werden. All diese Ansätze tragen zu einer verträglicheren Zahnmedizin bei. Für einen etwas vertieften Blick auf das Thema, was auch die Autoren mit dem Begriff "Nachhaltigkeit" umschreiben, lohnt sich die Lektüre des Praxisletters von Hlawa & Lang in dieser DZZ-Ausgabe (Seite 333–335).
Schlagwörter: Editors' Pick