OriginalarbeitSprache: DeutschEinen großen Teil der Wurzelkanalbehandlung machen die Aufbereitung, die komplette Entfernung des infizierten Gewebes sowie die Desinfektion des gesamten Kanalsystems aus [59, 81]. Ziel der sogenannten chemo-mechanischen Aufbereitung ist es, infiziertes Hart- und Weichgewebe möglichst vollständig aus dem gesamten Kanalsystem zu eliminieren und die mikrobielle Besiedelung, den Biofilm, auf ein Minimum zu reduzieren, sodass betroffene Zähne langfristig in der Mundhöhle erhalten werden können. Dabei stellen vor allem die anatomische Komplexität und der Variantenreichtum des Wurzelkanalsystems große Herausforderungen an die Behandlung dar [2, 30]. Bei Betrachtung des Variantenreichtums der Anatomie der Zähne wird sehr schnell deutlich, dass die alleinige mechanische Aufbereitung nicht alle Bereiche des Wurzelkanalsystems erfassen und die Infektion somit nicht ausreichend kontrollieren kann [1, 55, 56]. Infiziertes Restgewebe in nicht bearbeiteten Bereichen oder schwer bzw. nicht zugänglichen Arealen, wie Seitenkanälen, Isthmen oder im apikalen Delta, können zu persistierenden Infektionen und damit zum Misserfolg der gesamten Behandlung führen [15, 67]. Somit ist die zusätzliche chemische Desinfektion des Wurzelkanalsystems, das Desinfektionsprotokoll, einer der wichtigsten klinischen Teilaspekte der endodontischen Behandlung. Dabei stellt die bei der Instrumentierung des Wurzelkanals auftretende Schmierschicht ein zusätzliches Hindernis für eine effektive chemische Reinigung und Desinfektion des Kanalsystems dar und kann dadurch ebenfalls den Erfolg der Behandlung schmälern. Sie sollte daher entfernt werden.