Mitteilungen der GesellschaftSprache: DeutschBrakel, MarkusRepräsentative Querschnittsstudie zeigt: Orale Erkrankungslast entspricht der Situation in Deutschland vor 30Jahren / Behandlungskosten variieren in Abhängigkeit zum AlterStatement Prof. Dr. Michael Walter, Präsident der DGZMK, anlässlich der gemeinsamenDie repräsentative Querschnittsstudie "Flüchtlinge in Deutschland – Mundgesundheit, Versorgungsbedarfe und deren Kosten" hat eine orale Erkrankungslast ermittelt, die dem der deutschen Bevölkerung vor 30Jahren entspricht. Die Studie wurde auf einer gemeinsamen Pressekonferenz der DGZMK mit der BZÄK und der KZBV anlässlich des Deutschen Zahnärztetages in Frankfurt vorgestellt (Abb. 2). "Vor allem bei Kindern und Jugendlichen haben wir einen erhöhten Kariesbefall gegenüber deutschen Gleichaltrigen festgestellt. Ebenso wie die hohen parodontalen Erkrankungsraten bei Erwachsenen ist dies auf einen Mangel an Prävention in den Herkunftsländern zurück zu führen", fasst der Leiter des Forschungsprojekts, Prof. Dr. Christian Splieth (Uni Greifswald, Abb. 1), die wesentlichen Erkenntnisse der Untersuchung zusammen. Insgesamt 544Flüchtlinge aller Altersgruppen wurden in der von DGZMK (Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde), BZÄK (Bundeszahnärztekammer) und KZBV (Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung), mit finanzieller Unterstützung der Wrigley Foundation, von Ende 2016 bis Mitte 2017 durchgeführten Studie erfasst. Die geschätzten Kosten des Behandlungsbedarfs für eine vollständige orale Rehabilitation aller zahnmedizinischen Fachbereiche beziffert die Studie im Mittel mit 178 bis 1759Euro pro Flüchtling – in Abhängigkeit von der Altersgruppe.