FallberichtSprache: DeutschDie orthograde Wurzelkanalrevision stellt nach eingehender röntgenologischer und klinischer Beurteilung der endodontischen Vorbehandlung eine meist primär anzustrebende Therapieoption dar. Die Prognose eines Erfolgs der alleinigen orthograden Revision liegt je nach Studienkriterien zwischen 60 und 80%. Zusätzlich können technische Entwicklungen wie der Einsatz des Dentalmikroskops, die Anwendung maschineller Nickel-Titan-Instrumente oder im Bedarfsfall spezieller Techniken zur orthograden Fragmententfernung den interdisziplinären Stellenwert der modernen Endodontie begünstigen. Eine erfolgreiche Wurzelkanalbehandlung hat den Anspruch, das physiologische Foramen zu erreichen, das Kanalsystem zu desinfizieren und suffizient zu obturieren. Die Revisionsbehandlung muss diese Bedingungen ebenfalls erfüllen, jedoch zusätzlich technische Fehler beheben und zumeist ursprüngliche Bereiche des Kanalsystems neu für die Desinfektion erschließen. Hauptursache für den endodontischen Misserfolg stellen persistierende oder neu eingewanderte Bakterien im Endodont dar. Bei der Revision stehen das erhöhte Gefahrenpotenzial an Perforation, Instrumentenfraktur, Über- und Unterfüllung oder die Nichtausheilung der Läsion im Vordergrund. Nicht immer liegt jedoch eine Läsion endodontischen Ursprungs vor – trotz eindeutiger technischer Unzulänglichkeiten. Dazu gehören häufig zu kurze, inhomogene oder mit koronalem Randspalt behaftete Wurzelkanalfüllungen. Ohne eine manifeste Parodontitis apicalis wird eine gute Prognose für die Wurzelkanalrevision mit mehr als 84% angegeben. Ungünstiger liegt die Prognose mit durchschnittlich 66% bei bestehenden Läsionen endodontischen Ursprungs.
Schlagwörter: orthograde Revision, Fragmententfernung, Ultraschall