OriginalarbeitSprache: DeutschZiel dieser Studie war es, die Übereinstimmung von Radiologen und Zahnärzten bei der Beurteilung von MRT-Aufnahmen des Kiefergelenks festzustellen und die Diagnosesicherheit zu überprüfen.
Zwei Radiologen und zwei Zahnärzte ohne gesonderte Ausbildung bei der Bewertung von MRT-Aufnahmen des Kiefergelenks werteten unabhängig ohne vorherige Kalibrierung 100 sagittale Kiefergelenkaufnahmen aus. Die Kappa-Werte für die Übereinstimmung der beiden Zahnärzte einerseits und der Radiologen andererseits bezüglich der erfassten Kriterien wurden einzeln berechnet. Zusätzlich wurden alle Bilder von zwei kalibrierten Bewertern (Übereinstimmung: kappa = 0.7) beurteilt und die Übereinstimmung mit den Radiologen einerseits und den Zahnärzten andererseits überprüft. Der Kappa-Wert bei den Zahnärzten einerseits und den Radiologen andererseits, war bei den Zahnärzten (k = 0,38) um 0,1 besser, als bei den Radiologen (k = 0,27). Dieses Ergebnis bestätigte sich bei der Beurteilung der Diagnosesicherheit anhand der Übereinstimmung zwischen den kalibrierten Bewertern und den Zahnärzten (Zahnärzte und kalibrierte Bewerter: k = 0,46, Radiologen und kalibrierte Bewerter: k = 0,38).
Die Ergebnisse zeigen, dass die Bewertung von MRT-Aufnahmen des Kiefergelenks durch den Zahnarzt möglich ist, und als Ergänzung zur Bewertung durch den Radiologen auch sinnvoll erscheint. Insgesamt zeigen die niedrigen Kappa-Werte, dass eine Kalibrierung der Befunder anzustreben ist.