OriginalarbeitSprache: DeutschIn einer prospektiven Studie haben wir die antimikrobielle Empfindlichkeit von odontogenen Abszesserregern aus 41 Abstrichen von insgesamt 37 Patienten untersucht. Von allen Isolaten wurde die minimale Hemmkonzentration (MHK) für Penicillin, Amoxicillin/ Clavulansäure, Clindamycin, Doxycyclin, Levofloxacin und Moxifloxacin mittels Etest ermittelt. Insgesamt wurden 90 bakterielle Erreger isoliert, von denen 87 (51 fakultative Anaerobier und 36 Anaerobier) für eine MHKBestimmung subkultivierbar waren. Am häufigsten konnten vergrünende Streptokokken (38 Isolate) und Prevotella spp. (31 Isolate) nachgewiesen werden. Die niedrigsten MHK90-Werte wurden für Moxifloxacin und Amoxicillin/Clavulansäure ermittelt (jeweils 0,5 mg/l) gefolgt von Levofloxacin (2 mg/l), Penicillin (8 mg/l), Doxycyclin (16 mg/l) und Clindamycin (256 mg/l). 100% aller Isolate waren empfindlich gegenüber Amoxicillin/Clavulansäure. Eine nur geringfügig schlechtere Wirksamkeit zeigte sich für Moxifloxacin und Levofloxacin mit jeweils 98% empfindlichen Isolaten, während für Doxycyclin, Clindamycin und Penicillin eine deutlich schlechtere Wirksamkeit gefunden wurde (76%, 75% und 69% empfindliche Isolate). Die höchsten Cmax/MHK90-Quotienten (prädiktiv für eine zu erwartende klinische Wirksamkeit) ergaben sich für Moxifloxacin (9) und für Amoxicillin/Clavulansäure (7). Deutlich niedrigere Cmax/MHK90-Werte für Levofloxacin (2,9), Penicillin (0,8), Doxycyclin (0,2) und Clindamycin ( 0,1) lassen für diese Antibiotika eine schlechtere klinische Wirksamkeit erwarten. Moxifloxacin zeigte eine gute In-vitro-Aktivität und vielversprechende pharmakodynamische Eigenschaften bei odontogenen Abszesserregern im Vergleich zu den üblicherweise bei dieser Indikation eingesetzten Antibiotika.