OriginalarbeitSprache: DeutschZiel der Studie war die Verweildauer von Zähnen und konventioneller Defektprothetik nach Behandlung oraler Malignome in Abhängigkeit von der Bestrahlung zu bestimmen. Ferner sollte versucht werden, den prognostischen Einfluß der Mundhygienecompliance hierauf zu eruieren. Hierzu wurden retrospektiv die Behandlungsunterlagen von 81 Patienten ausgewertet, die in dem Zeitraum von 1987 bis 2000 ausschließlich chirurgisch (35 Patienten) bzw. chirurgisch und strahlentherapeutisch (46 Patienten) wegen eines oralen Plattenepithelkarzinoms behandelt worden waren. Trotz der reduzierten Dokumentation dentaler Befunde im Rahmen der onkologischen Nachsorge konnten die Ergebnisse mit einem DMFT-Index von durchschnittlich 23,8 die auch heute noch bestehenden desolaten Gebissverhältnisse bei Patienten mit oralen Tumoren aufzeigen. In einem durchschnittlichen Kontrollzeitraum von 6,5 Jahren hatten Zähne und konventionelle Defektprothetik im Vergleich zu Literaturangaben über ein Durchschnittskollektiv eine deutlich reduzierte Verweildauer, die bei bestrahlten Patienten nochmals signifikant (p 0,001) schlechter war als bei nicht bestrahlten. Kariöse Läsionen traten verstärkt bereits fünf bis acht Monate nach Bestrahlungsende auf. Durch eine gute Compliance schien die Verweildauer von Zähnen bei bestrahlten und nicht bestrahlten Patienten signifikant (p 0,001) verbessert werden zu können. Im Vergleich zu Literaturangaben über Implantate und implantatgestützte Defektprothesen scheinen bei bestrahlten Patienten Zähne und konventionelle Defektprothesen eine ungünstigere Prognose aufzuweisen.