OriginalarbeitSprache: Deutsch
Bei 54 Patienten, die in der interforaminalen Region mit 4 TPS-Schrauben und Steggeschiebe (19 Pat.) bzw. 2 IMZ Implantaten und Steggelenk (35 Pat.) zur Stabilisierung einer Unterkiefer-Totalprothese versorgt und bei denen in jährlichen Recall-Sitzungen Panoramaschichtaufnahmen angefertigt worden waren, wurde die Oberkiefer-Knochenresorption bis zu 11 Jahre nach prothetischer Versorgung bestimmt. Die Röntgenbilder wurden digitalisiert und mit einem Flächenmessprogramm ausgewertet. Der Oberkiefer-Alveolarfortsatz wurde in zwei anteriore und zwei posteriore Bereiche aufgeteilt und die entsprechende Knochenfläche in Bezug zu einer Referenzfläche, die keiner Resorption unterliegt, gesetzt. Durch die Änderung des Verhältnisses der Knochenfläche zur Referenzfläche konnte der mögliche Knochenverlust quantifiziert werden. Die Ergebnisse zeigten innerhalb des Gesamtkollektivs eine starke interindividuelle Variabilität bezüglich des Resorptionsgrades. Auffällig jedoch war der im Vergleich zum posterioren Kammbereich insgesamt stärkere Höhenverlust des Alveolarknochens in der anterioren Region. Ein Vergleich zwischen den beiden Implantatkollektiven zeigte eine stärkere Knochenresorption in der IMZ Gruppe. Die Unterschiede erreichten allerdings nicht zu allen Zeitpunkten das Signifikanzniveau (Wilcoxon Test, p<0,05). Die anteriore implantatgestützte Verankerung einer Unterkieferprothese führt im anterioren Bereich des Gegenkiefers zu einer stärkeren Knochenresorption als in der posterioren Region. Dabei scheint dieser Effekt bei einer gelenkartigen Verankerung im Unterkiefer ausgeprägter zu sein als bei einer geschiebeartigen, weitgehend starren Lagerung.