OriginalarbeitSprache: DeutschBeim Entfernen von Amalgam-Füllungen kommt es zu einer Quecksilberexposition von zahnärztlichem Personal und Patienten. Die allgemeine Quecksilberkonzentration am zahnärztlichen Arbeitsplatz liegt jedoch bei Beachtung der üblichen arbeitshygienischen Regeln unter dem Wert, bei dem in der wissenschaftlichen Literatur über toxische Reaktionen berichtet wird und unterhalb der offiziellen Grenzwerte (MAK, TLW) für Langzeitexpositionen. Bei zahnärztlichem Personal ist gegenüber der Normalbevölkerung der Quecksilbergehalt in Blut, Urin und in manchen Organen geringfügig erhöht, aber auch hier gibt es in der wissenschaftlichen Literatur keinen Hinweis darauf, daß damit Gesundheitsschäden verbunden sind, die relevanten Grenzwerte werden ebenfalls nicht erreicht. Bei Patienten ist der Quecksilbergehalt in Blut und Urin unmittelbar nach dem Entfernen von Amalgam-Füllungen erhöht, die Werte gehen jedoch innerhalb weniger Tage bis zu einem Monat auf das Anfangsniveau zurück. Auch dabei werden die relevanten Grenzwerte nicht erreicht. Die Bildung von Quecksilberdampf wird durch Wasserspraykühlung und Nebelabsaugung deutlich reduziert. Die dabei auftretenden Quecksilberdampfkonzentrationen liegen weit unter den relevanten Grenzwerten der WHO (STEL) für Kurzzeitexpositionen. Kasuistiken mit unspezifischen Symptomen konnten bislang nicht mit Quecksilberexposition beim Entfernen von Amalgam-Füllungen in Zusammenhang gebracht werden. Ausnahmen stellen seltene Allergien dar. Die Anwendung von Medikamenten bei der Entfernung von Amalgam entbehrt nach heutigem Kenntnisstand der wissenschaftlichen Grundlage. Werden die üblichen Empfehlungen (Wasserspray, Nebelabsaugung, Entfernung in Fragmenten) eingehalten, so kann auf Grund der vorliegenden Literatur keine Gefährdung des zahnärztlichen Personals und des Patienten beim Entfernen von Amalgam-Füllungen angenommen werden mit Ausnahme sehr seltener Fälle einer Allergie gegenüber Amalgam.