Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit den ethischen Implikationen oraler Präventionsmaßnahmen. Herausforderungen ergeben sich dabei vor allem aus der Tatsache, dass die betreffenden Maßnahmen nicht alle Adressaten erreichen: Ein Teil der Betreffenden lehnt Präventionsangebote ab, ein anderer Teil hat zu diesen keinen oder nur einen eingeschränkten Zugang. Beide Ursachenkomplexe werden aus ethischer Sicht diskutiert und evaluiert. Dabei zeigt sich, dass im Fall der Ablehnung von Präventionsmaßahmen der Respekt vor der Patientenautonomie, im Fall von Zugangsbarrieren die ethischen Prinzipien Gerechtigkeit, Non-Malefizienz und Benefizienz berührt sind. Hinzu kommen weitere ethische Fallstricke, die eine Problembewältigung erschweren können und deshalb besonderer Achtsamkeit bedürfen.