Was ist zu tun, wenn trotz adäquater Durchführung der Therapiestufen 1 (Kontrolle der Risikofaktoren) und 2 (subgingivale Instrumentierung, SI) noch tiefe Resttaschen (Sondierungs-tiefen ≥ 6 mm) vorhanden sind? Wenn das Therapieziel nicht mit nichtchirurgischen Mitteln erreicht wurde, soll/sollte weiterführend (chirurgisch) behandelt werden. In diesen Fällen sollten bei horizontalem Knochenabbau Zugangslappenoperationen und bei tiefen Knochentaschen und Furkationsbefall Grad II an Unterkiefermolaren bzw. bukkal von Oberkiefermolaren regenerative chirurgische Verfahren durchgeführt werden. Bei Furkationsbefall Grad III sowie multiplem Furkationsbefall Grad II können neben SI oder Zugangslappen resektive Verfahren der Furkationstherapie erwogen werden (Tunnel, Wurzelamputation, Hemi-/Trisektion, Prämolarisierung). Allerdings sollen keine chirurgischen Eingriffe bei Patienten erfolgen, die keine adäquate Mundhygiene haben.
Manuskripteingang: 03.11.2021, Annahme: 03.02.2022
Basierend auf dem Beitrag: Dommisch H et al. „S3-Leitlinie ‚Die Behandlung von Parodontitis Stadium I−III‘ – Teil 3: Klinische Empfehlungen zur dritten Therapiestufe – Chirurgische Therapie“ (Zahnärztl Mitt 2021;111:702–713)1. Mit freundlicher Genehmigung des Deutschen Ärzteverlags.
Schlagwörter: klinische S3-Leitlinie, chirurgische Parodontitistherapie, Zugangslappenoperation, Parodontalchirurgie regenerativ, resektiv