Ziel: Ziel war es, die klinischen Ergebnisse konventioneller und digitaler Abformungen im Rahmen von All-on-4-Implantatprothesen-Versorgungen im Unterkiefer zu vergleichen.
Material und Methode: Insgesamt 56 Teilnehmer wurden randomisiert zwei Kontrollgruppen (axiale konventionelle Gruppe [ACIG] und angulierte konventionelle Gruppe [TCIG]) und zwei Testgruppen (axiale digitale Gruppe [ADIG] und angulierte digitale Gruppe [TDIG]) zugeordnet. In diesen Gruppen wurden jeweils konventionelle Pick-up-Abformungen bzw. digitale Abformungen durchgeführt. Die Patienten der Gruppen ACIG und ADIG erhielten vier axiale Implantate, die der Gruppen TCIG und TDIG zwei mesiale axiale und zwei distale angulierte Implantate. Alle Patienten erhielten All-on-4-Prothesen im Unter- und Totalprothesen im Oberkiefer. Nach 6, 12 und 24 Monaten wurden das Implantatüberleben, prothetische Komplikationen und der Knochenverlust dokumentiert. Die statistische Auswertung der Daten erfolgte deskriptiv als Mittelwert ± Standardabweichung.
Ergebnisse: Die Implantatüberlebensrate lag nach 24 Monaten bei 100 %. Bezüglich des Knochenverlustes fanden sich zwischen den Gruppen ACIG und ADIG nach 6, 12 und 24 Monaten keine signifikanten Unterschiede (p = 0,647, 0,821 bzw. 0,505). Auch zwischen den Gruppen TCIG und TDIG wurden nach 6, 12 und 24 Monaten keine signifikanten Unterschiede bezüglich des Knochenverlustes beobachtet (p = 0,671, 0,935 bzw. 0,687). Schließlich konnte auch hinsichtlich der prothetischen Komplikationen über den gesamten Beobachtungszeitraum keine signifikanten Unterschiede zwischen den vier Gruppen festgestellt werden.
Schlussfolgerung: Die digitalen Abformungen gingen mit einem hervorragenden klinischen Implantatüberleben, stabilen periimplantären Knochenhöhen und einem akzeptablen Maß an prothetischen Komplikationen einher. Die vorliegende Studie liefert ein Proof of Concept für den routinemäßigen Einsatz digitaler Abformungen in der klinischen Praxis, insbesondere in einer Post-COVID-19-Welt.
Schlagwörter: Implantat, digitale Abformung, analoge Abformung, Implantatüberleben, prothetische Komplikationen, Knochenverlust