Ziel: Das vorliegende narrative Review soll einen Überblick über die In-vivo-Genauigkeit von Ganzkieferscans mithilfe von derzeit verwendeten Intraoralscannern geben und verschiedene Methoden zur Bestimmung der In-vivo-Genauigkeit vergleichen.
Material und Methode: In den Datenbanken PubMed, Cochrane Central Register of Controlled Trials (CENTRAL) und Web of Science wurde eine elektronische Suche nach Artikeln aus den Jahren 2015 bis 2020 durchgeführt. Für jede Datenbank wurde dabei eine spezifische Suchstrategie verwendet.
Ergebnisse: Unter Anwendung von Ein- und Ausschlusskriterien wurden insgesamt fünf Publikationen berücksichtigt. Die mittleren Richtigkeiten und Präzisionen der untersuchten Scanner lagen für Ganzkieferscans zwischen 12,9 und 80,01 µm (Richtigkeit) bzw. zwischen 42,9 und 86,0 µm (Präzision). Jedoch wurden nicht in allen Studien sowohl Richtigkeit als auch Präzision untersucht. Zudem unterschieden sich die Methoden und Referenzen der einzelnen Studien zur Bestimmung der In-vivo-Genauigkeit.
Schlussfolgerung: Bislang wurde kein wissenschaftlicher Konsens zur erforderlichen Genauigkeit von In-vivo-Ganzkieferscans erzielt und veröffentlicht. Aufgrund der geringen Anzahl von Untersuchungen zur In-vivo-Genauigkeit von Full-arch-Sans sollten weitere Studien in diesem Bereich durchgeführt werden. Zusätzlich sollte ein Konzept für eine valide Referenz entwickelt werden, die sowohl extra- als auch intraoral gescannt werden kann.
Schlagwörter: CAD/CAM, Genauigkeit, In-vivo-Genauigkeit, Intraoralscanner, optische Abformung, digitale Abformung, digitale Zahnmedizin