Ziel: Mit dieser prospektiven Studie sollten die Genauigkeit und Komplikationen in-house konstruierter und gefertigter, 3-D-gedruckter individueller Operationsschablonen und Fixationsplatten für die Vorverlagerungs-Genioplastik untersucht werden.
Material und Methoden: In die vorliegende Studie wurden 18 Patienten aufgenommen, die eine Genioplastik zur Kinnvorverlagerung mit oder ohne begleitende Dysgnathiechirurgie benötigten. Auf Grundlage digitaler Volumentomografien des Patienten wurde die chirurgische Verlagerung virtuell simuliert. Die computergestützte Konstruktion individueller Operationsschablonen und Fixationsplatten erfolgte in der Abteilung der Autoren. Einen Monat postoperativ wurde erneut eine DVT aufgenommen. STL-Daten der virtuellen Operationsplanung und der postoperativen DVT wurden in einer Analysesoftware überlagert. Um die Genauigkeit der Kinnverlagerung zu untersuchen, wurden Teilvergleiche durchgeführt. Die medianen, minimalen und maximalen Abweichungen wurden dokumentiert. Außerdem wurden an zwei Referenzpunkten, Menton und Pogonion, die Abweichungen lokal verglichen.
Ergebnisse: Der Medianwert der Abweichung aller 18 Fälle lag bei 0,19 mm. Am Menton betrug der Median 0,67 mm, am Pogonion 0,41 mm. Eine signifikante Korrelation zwischen einer chirurgischen Vorverlagerung von weniger als 7 mm und der Transfergenauigkeit bestand nicht (p = 0,77). Innerhalb der ersten sechs postoperativen Monate wurden keine unerwünschten Ereignisse oder Komplikationen beobachtet.
Schlussfolgerung: Das angewendete Protokoll unter Verwendung von selbstkonstruierten, 3-D-gedruckten individuellen Operationsschablonen und Fixationsplatten erwies sich als exakte Methode für die Übertragung der Operationsplanung auf den Operationssitus.
Schlagwörter: Genioplastik, individuelles Implantat, Kinn, individuelle Platten, digitale Planung, 3-D-Druck