KieferorthopädieSeiten: 1288-1296, Sprache: DeutschEigenwillig, Philipp / Jungbauer, Rebecca / Chhatwani, SachinDie Digitalisierung eröffnet vielfältige Möglichkeiten in der kieferorthopädischen Diagnostik und Therapie. Mithilfe von Modell- oder Intraoralscannern lassen sich die Kiefer des Patienten digital erfassen und in virtuelle Modelle umsetzen. In der kieferorthopädischen Diagnostik werden diese 3-D-Modelle zur Modellanalyse, zur Erstellung von diagnostischen Setups und zur Planung von kieferorthopädischen Apparaturen genutzt. Es können neben der virtuellen Bracket-Platzierung auch kieferorthopädische Miniimplantatpositionen unter Zuhilfenahme eines Fernröntgenseitenbildes (FRS) vorab digital geplant werden. Basierend auf einer virtuellen Planung können mittels CAD/CAM-Verfahren Bracket-Transfertrays oder Bohrschablonen erstellt werden, welche zur geführten Bracket-Platzierung oder Implantatpositionierung mit einhergehender klinischer Zeitersparnis und Präzision geeignet sind. Trotz der erweiterten Möglichkeiten durch digitale Technologien können diese lediglich als nützliche Unterstützung betrachtet werden, welche nur in der Hand des klinisch-praktisch versierten Kieferorthopäden Vorteile bringen, aber diesen nicht von der genuinen diagnostischen und therapeutischen ärztlichen Tätigkeit entbinden.
Schlagwörter: Bracket-Position, Gaumenimplantat, CAD/CAM, digitaler Workflow, 3-D-Druck