Die Verwendung von dentalen Titanimplantaten gilt aufgrund einer vorhersagbaren Osseointegration als sicheres Standardverfahren in der Zahnmedizin. Jedoch sind viele immunologische Prozesse, auf denen die Osseointegration beruht, noch nicht vollständig erforscht. Vor allem der Einfluss der Implantatoberflächen auf die immunologische Entzündungsreaktion in der Frühphase der Osseointegration steht derzeit im Fokus der Forschung. Die Konditionierung von Titanoberflächen dentaler Implantate mit physikalischem Plasma ist ein vielversprechendes Verfahren, um die Implantatoberfläche zu modifizieren und somit einen Einfluss auf die Osseointegrationsprozesse zu nehmen. Forschungsergebnisse der letzten Jahre scheinen klinisch relevante Effekte hinsichtlich einer modifizierten immunologischen Wirtsreaktion, positiver zellulärer Effekte und klinisch messbarer verbesserter Osseointegration zu demonstrieren. Weiterhin spielt die Anwendung von kaltem atmosphärischem Plasma für Dekontaminationsprozesse im Rahmen der Periimplantitistherapie eine zunehmende Rolle in der Wissenschaft. Für die dentale Anwendung kommen derzeit kaltes atmosphärisches Plasma (CAP: Cold atmospheric plasma) und Niederdruckplasma (LPP: Low pressure plasma) infrage.
Manuskripteingang: 19.03.2021, Annahme: 18.05.2021
Schlagwörter: Implantate, kaltes Atmosphärenplasma, Niederdruckplasma, Konditionierung, Immunreaktion, zelluläre Reaktion, Periimplantitistherapie