Antiresorptive Medikamente wie Bisphosphonate und der monoklonale Antikörper Denosumab sind wirksam in der Osteoporosetherapie und bei malignen Knochenerkrankungen (ossäre Metastasen, Multiples Myelom), können aber Antiresorptiva-assoziierte Kiefernekrosen (AR-ONJ) auslösen. Obwohl der genaue Mechanismus der AR-ONJ-Entstehung noch unklar ist, existieren zuverlässige Behandlungsstrategien zur ONJ-Vermeidung, da die Assoziation mit lokalen Infektionen bzw. bakteriellen Eintrittspforten klinisch und wissenschaftlich gesichert ist. Die steigende Zahl betroffener Patienten durch eine alternde Bevölkerung, eine Ausweitung der Indikation und steigende Anzahl an Verordnungen rechtfertigt sich aus dem gesamtskelettal überwiegenden Nutzen für die Allgemeinheit. Gleichsam stellt die AR-ONJ eine Herausforderung für den interdisziplinären Behandlerverbund aus Zahnmedizinern, Parodontologen, Mund-, Kiefer-, Gesichts- und Oralchirurgen einerseits und den ärztlichen AR-Verordnern andererseits dar. Nur durch interdisziplinär abgestimmte individuelle Behandlungsstrategien ist eine wirksame ONJ-Vermeidung sicherzustellen.
Manuskripteingang: 02.11.2020, Annahme: 20.01.2021
Schlagwörter: AR, AR-ONJ, individuelles Risiko, interdisziplinäre Zusammenarbeit, Prophylaxe und Prävention