Rubrik(en): Periodontics
Sprache(n): Deutsch, Englisch
Publikationsjahr: 2006
Video-Quelle: APW DVD Journal
Reihe: APW DVD Journal
Gliederung
Inhalt
Nach Abschluss der Initialtherapie einer agressiven Parodontitis wird
versucht, regenerativ an Zahn 11 eine trichterförmige Tasche zu therapieren.
Der Dreh- und Engstand des Zahnes mit seiner Inklination
nach bukkal stellte einen begünstigenden äthiologischen Faktor dar.
Der kausale Ansatz, diesen Faktor nach Abschluss der Therapie durch
eine kieferorthopädische Einordnung des Zahnes zu beseitigen, war
von der Patientin nicht gewünscht worden. Folglich limitiert sich die
Therapie auf den chirurgischen Regenerationsversuch. Der interdentale
Abstand war größer als 3 mm, die Knochentasche weitgehend dreiwandig,
so dass die Erfolgschancen als günstig beurteilt werden
konnten.
Zunächst wird durch das Sounding der Verlauf der Knochenkante definiert.
Die exakte Kenntnis der Knochenanatomie in allen drei Dimensionen
ist für eine Planung der Inzision unerlässlich. Es wird deutlich,
dass es sich um einen knochenbegrenzten trichterförmigen Defekt
regio 11 mit guten Chancen auf eine Regeneration handelt. Eine
wesentliche Schwierigkeit bei diesem Eingriff besteht in der Notwendigkeit,
den Defekt während der Heilung komplett mit Weichgewebe
bedeckt zu halten. Dazu wird die ?Papilla Preservation Technique?
nach Cortellini angewandt.
Nach der Inzision und der Mobilisation der Lappen wird deutlich, dass
der Defekt im koronalen Bereich 2-wandig ist. Bukkal fehlt Knochen.
Nach der vorliegenden Datenlage in der Literatur ist eine Regeneration
mit einem Schmelzmatrixprotein (Emdogain®) alleine in punkto
Attachmentgewinn genauso erfolgreich, wie Verfahren, die auf eine
Kombination aus Knochentransplantaten und Emdogain setzen.
Dennoch wird im vorliegenden Fall eine Kombinationstechnik eingesetzt
von der man sich eine bessere Stützung der Papille versprechen
kann.In dem vorliegenden Fall werden autogene Knochenspäne aus
der Spina Nasalis eingesetzt, die leicht aus dem gleichen Situs mit der
Piezotechnik gewonnen werden können.
Nach schonender Detoxifikation der Wurzeloberfläche wird diese mit
Emdogain behandelt, der Defekt mit autogenen Knochenspänen aufgefüllt
und mit mikrochirurgischen Nahttechniken verschlossen.
Das Ergebnis nach 6 Monaten mit einer teilweisen Regeneration der
Papille wird gezeigt.