Oralchirurgie / Orale MedizinSeiten: 775-779, Sprache: DeutschHermes, Dirk / Schweiger, Ulrich / Warnecke, Kirsten K. / Trübger, Daniel / Hakim, Samer George / Sieg, PeterEine 24-jährige Patientin wurde nach Auftreten einer infraaurikulären Schwellung in der mund-, kiefer- und gesichtschirurgischen Poliklinik vorgestellt. Die lokale Revision identifizierte zwei metallische Fremdkörper als Ursache der entzündlichen Weichteilsymptomatik. Bei anamnestischem Vorliegen einer Borderline-Persönlichkeitsstörung wurde zum Ausschluss weiterer Fremdkörper eine entsprechende Röntgendiagnostik durchgeführt. Es ließen sich multiple metallische Fremdkörper im Bereich des Kopfes, des Halses und der Unterarme darstellen, von denen nach intensiver interdisziplinärer Abstimmung 89 in erster Sitzung chirurgisch entfernt wurden. Im postoperativen Verlauf inkorporierte die Patientin erneut mehrfach Fremdkörper. Borderline-Persönlichkeitsstörungen stellen eine häufigere psychiatrische Erkrankung dar, die mit typischen selbstschädigenden Verhaltensmustern wie der Inkorporation von Fremdkörpern einhergeht. Im Kopf-Hals-Bereich kann diese Form der Autoaggression zu primär oder sekundär entzündlichen Komplikationen führen. Derartige fremdkörperbedingte Symptome im Kopf-Hals-Bereich können betroffene Patienten durchaus veranlassen, zunächst einen Zahnmediziner zu konsultieren. Deshalb sollten Zahnärzte bei entzündlichen und nicht sicher dentogenen Foci zuzuordnenden extra- und intraoralen Weichteilveränderungen grundsätzlich auch die Möglichkeit einer akzidentellen, iatrogenen oder autoaggressiven Fremdkörperinkorporation bedenken.
Schlagwörter: Fremdkörperinkorporation, entzündliche Komplikation, Weichteilinfektion, Borderline-Persönlichkeitsstörung, Autoaggression
ZahnerhaltungSeiten: 783-786, Sprache: Deutschda Silva, Salete Moura Bonifácio/de Oliveira, Fabiana Sodré/Lanza, Célia Regina Moreira/Machado, Maria Aparecida de Andrade MoreiraEin FallberichtDie Mikroabrasion von Schmelz ist eine bewährte Methode zur Beseitigung intrinsischer und oberflächlicher Defekte von Zähnen. Die Ästhetik wird bei minimalem Schmelzverlust wiederhergestellt. Dieser Beitrag berichtet über einen Fall, bei dem zwei verschiedene mikroabrasive Techniken angewandt wurden, um fluorotische Verfärbungen von Zähnen zu entfernen.
Schlagwörter: Dentalfluorose, Schmelz-Mikroabrasion, Phosphorsäure-Bimsstein-Gemisch, Prema Compound
ProthetikSeiten: 789-795, Sprache: DeutschZahedi, Bijan/Bartels, ThomasEine Anleitung zur rationellen, spannungsfreien ImplantatprothetikDie stegreitende Prothese auf Implantaten gilt als ein Standardverfahren zur Versorgung des zahnlosen Unterkiefers. Es ist ein spannungsfreier Sitz zu fordern, der sich durch herkömmliche Gusstechnik nicht sicher erreichen lässt. Trennen und Löten führen zu einem lästigen und unwirtschaftlichen Mehraufwand. Unerkannte Spannungen können Lockerungen der Suprakonstruktion oder Implantatschädigungen zur Folge haben. Um diese Risiken auszuschließen, wird in der vorliegenden Arbeit eine Step-by-Step-Anleitung für die intraorale Verklebung einer Stegsuprakonstruktion auf parallelisierte Abutments gegeben, die sich an das Verfahren bei Galvanoteleskopen anlehnt. Neben der Möglichkeit, auch stark divergierende Implantate zu versorgen, garantiert dieses Verfahren einen sicheren passiven Sitz des Steges, der zudem bei der Sofortbelastung (z. B. von vier intraforaminalen Implantaten) einzigartige Vorteile bietet. Zwar liegen zahntechnischer Aufwand und damit Kosten etwas über denen der herkömmlichen Fertigung, aber dafür lassen sich unter Verwendung konfektionierter, beschleifbarer Abutments Materialkosten einsparen.
Schlagwörter: Verklebte Stegversorgung, Implantate, Sofortbelastung, Verklebung, spannungsfreie Implantatprothetik
ProthetikSeiten: 797-803, Sprache: DeutschBücking, WolframDas intramobile Element(Zusammenfassung nicht vorhanden)
Schlagwörter: Intramobiles Element, intramobiler Connector, IMZ-System, Friadent
Kinderzahnheilkunde und KieferorthopädieSeiten: 805-811, Sprache: DeutschWedl, Jürgen S./Lund, Kristina/Friedrich, Reinhard E.Im Rahmen einer in der Freien Hansestadt Hamburg durchgeführten Longitudinalstudie wurden 2.594 Gebissbefunde von 828 männlichen und 803 weiblichen Probanden ausgewertet. Das Altersintervall lag zwischen 1,63 und 25,00 Jahren. Die Datenerhebungen erstreckten sich über einen Zeitraum von annähernd 3 Jahren. Pro Proband wurden bis zu sieben Einzeluntersuchungen aufgezeichnet. Die Eruptionszeiten des weiblichen Geschlechts liegen deutlich vor denen des männlichen Geschlechts. Der Gesamtablauf der zweiten Dentition liegt bei Mädchen zeitlich vor dem der Jungen. Der Zahndurchbruch im Ober- und Unterkiefer männlicher und weiblicher Probanden ist seitengleich. Im Vergleich zwischen Ober- und Unterkiefer lässt sich bei beiden Geschlechtern eine Tendenz zum früheren Zahndurchbruch im Unterkiefer erkennen. Es ist eine Veränderung in der Durchbruchsreihenfolge der Zähne im Oberkiefer festzustellen. Gegenüber anderen Publikationen hat der zweite Prämolar seinen Platz in der Eruptionssequenz mit dem Eckzahn getauscht und bricht nun nach diesem durch. Ansonsten bestehen keine bemerkenswerten Abweichungen bezüglich der Sequenz der Eruption und der Durchbruchszeiten im Vergleich zu den Ergebnissen von Untersuchungen an anderen Populationen. Es wurde keine relevante Beschleunigung der gesamten Dentition festgestellt.
Schlagwörter: Zahndurchbruch, Zahndurchbruchsreihenfolge, Eruptionszeiten, Dentition, bleibende Zähne
ParodontologieSeiten: 813-823, Sprache: DeutschGarling, HolgerDer Zahnerhalt oder die gezielte Extraktion von Zähnen in einem parodontal stark geschädigten Gebiss ist eine oftmals auch unter sozialökonomischen Aspekten schwierige Entscheidung, die maßgeblich von den Faktoren Mitarbeit des Patienten, Können des Zahnarztes und Betreuung in der Zahnarztpraxis beeinflusst wird. Bei der hier vorgestellten Patientin waren primär die Entfernung aller parodontal geschädigten Zähne im Oberkiefer und deren Ersatz durch eine implantatgetragene brückenprothetische Versorgung vorgesehen. Diese Planung ließ sich aus finanziellen Gründen nicht realisieren. Als alternative Therapie wurde der Erhalt der parodontal geschädigten Zähne angestrebt. Mit einer minimalinvasiven Vorgehensweise ist es gelungen, den parodontalen Verfall über einen beobachteten Zeitraum von 3 Jahren aufzuhalten.
Schlagwörter: Chronische Parodontitis, systematische Parodontalbehandlung, Implantate, parodontale Erhaltungstherapie, Keimbestimmung, Antibiose
Röntgenologie und FotografieSeiten: 825-832, Sprache: DeutschPeschke, ArndTeil 2: Erstellung von Step-by-Step-Serien und klinischen SpezialaufnahmenDie digitale Fotografie bietet für zahnärztliche Anwendungen wertvolle Vorteile. Da bei medizinischen Arbeitsabläufen eine Wiederholung misslungener Aufnahmen zu einem späteren Zeitpunkt oft unmöglich ist, muss der sofortigen Bewertung der Aufnahmequalität besondere Bedeutung beigemessen werden. Die Ansicht, dass die digitale Fotografie die Erstellung gelungener Aufnahmen erleichtert, ist hingegen nur bedingt berechtigt. Auch die Möglichkeiten der Nachbearbeitung des digitalen Bildmaterials werden zum Teil falsch eingeschätzt, was zu unprofessionellen Kompromissen bei der initialen Aufnahmequalität führt. Im vorliegenden zweiteiligen Beitrag werden daher neben den speziellen Aspekten der digitalen Dentalfotografie insbesondere auch grundsätzliche Überlegungen zur Aufnahmetechnik und Bildkomposition vorgestellt. Während sich der erste Teil mit der notwendigen Ausrüstung und der Erstellung von Standard- bzw. Statusaufnahmen befasst, werden im zweiten Teil Vorschläge zur Gestaltung von Step-by-Step-Serien gemacht und Hinweise zur Erstellung von klinischen Spezialaufnahmen gegeben.
Schlagwörter: Dentalfotografie, digitale Fotografie, Step-by-Step-Serien, Fotostatus, Behandlungsdokumentation
Zahnheilkunde allgemeinSeiten: 837-842, Sprache: DeutschIlgner, Alexander/Nitschke, Ina/Reiber, ThomasZukünftig werden mehr Senioren bis ins hohe Alter über eigene Zähne verfügen. Die noch vorhandenen Zähne, aber auch der Zahnersatz der Senioren sollten immer korrekt gereinigt werden, und zwar unabhängig davon, ob der Senior seine häusliche Mundhygiene selbst durchführt oder andere Menschen ihm dabei helfen bzw. diese vollständig übernehmen müssen. Für das zahnärztliche Team bedeutet dies, dass die Strukturen innerhalb der Praxis auf jede mögliche Einschränkung des Seniors eingestellt werden sollten. Defizite der häuslichen Mundhygiene müssen aufgefangen werden, wobei zurzeit nur wenige Senioren an Mundhygieneinstruktionen interessiert sind und sich eher selten in der zahnmedizinischen Prophylaxe einfinden. Neben praktischen Hinweisen zur Mundhygiene für den Senior selbst wird es in Zukunft auch häufiger vorkommen, dass Pflegepersonal und Angehörige im Hinblick auf zahnmedizinische Pflegeleistungen individuell angelernt werden müssen.
Schlagwörter: Mundhygiene, Prophylaxe, professionelle Zahnreinigung, Zungenbürste, Mundspüllösung, Implantathygiene