Oralchirurgie / Orale MedizinSeiten: 603-611, Sprache: DeutschGerlach, Klaus Louis/Niehues, DominikFalldarstellungenEs wird über die Behandlung von Kieferzysten mit einem neuartigen Knochenersatzmaterial berichtet. Ostim ist ein nanokristallines, phasenreines Hydroxylapatit, welches in einer wässrigen Suspension hergestellt wird und nach einem Konzentrationsprozess in Form einer weißen Paste mit einem Gehalt von 35 % vorliegt. Mittels einer Spritze kann das Material direkt in die Knochenhöhle appliziert werden, wobei die pastenförmige Konsistenz einen bündigen Abschluss zur knöchernen Begrenzung der Knochenhöhlen erleichtert. Das Material wird vollständig resorbiert und erlaubt bei komplikationslosen Heilverläufen eine rasche knöcherne Regeneration der Kieferdefekte. Dies wird beispielhaft an fünf Kasuistiken demonstriert.
Schlagwörter: Knochenersatzmaterial, Ostim, Kieferzysten, Kieferdefekte, Augmentation
ZahnerhaltungSeiten: 627-632, Sprache: DeutschHeinrich-Weltzien, Roswitha/Kühnisch, Jan/Stößer, LutzUnter Berücksichtigung der hohen Qualitätsstandards, die in der täglichen Praxis für adhäsive Restaurationen etabliert sind, kann das gegenwärtige Qualitätsniveau von Fissurenversiegelungen mit partiellen Verlustraten zwischen 50 und 80 % nicht akzeptiert werden, da ein effektiver Kariesschutz bei mangelhaften Versiegelungen nicht gegeben ist. Die Nutzung der quantitativen lichtinduzierten Fluoreszenz (QLF) ergänzt die klinische Qualitätsbeurteilung von Fissurenversiegelungen. Dabei verdeutlicht eine mögliche Rotfluoreszenz, die von mikrobiellen Stoffwechselprodukten (Porphyrinen) verursacht wird, die bakterielle Besiedlung des Fissurenreliefs und die Begrenzung der Plaqueentfernung durch das tägliche Zähneputzen. Die Rotfluoreszenz im Bereich des exponierten Fissurenreliefs bei partiellem Versieglerverlust und bei marginalen Imperfektionen weist einerseits den Retentionsverlust sowie den unzureichenden adhäsiven Verbund zwischen Zahnhartsubstanz und Versiegelungskunststoff aus und untermauert andererseits die Notwendigkeit einer Erneuerung der Fissurenversiegelung, um dem hohen Kariesrisiko der okklusalen Fissur wirksam zu begegnen. Die Verlaufsbeobachtung der exponierten Fissur bei partiellem Versieglerverlust ist das Vorgehen der zweiten Wahl.
Schlagwörter: Fissurenversiegelung, quantitative lichtinduzierte Fluoreszenz, Qualitätsbeurteilung, Kariesprävention
ProthetikSeiten: 635-641, Sprache: DeutschBesimo, Christian E./Rohner, Hans-PeterDie Prognose einer prothetischen Rehabilitation wird in erster Linie durch biologische Faktoren bestimmt. Somit sind gesunde und stabile orale Verhältnisse die Voraussetzung für eine erfolgreiche rekonstruktive Therapie. Technische Aspekte betreffen vor allem die rekonstruktive Phase und haben die funktionelle und atraumatische Eingliederung des Zahnersatzes in das stomatognathe System sowie eine möglichst service- und komplikationsfreie Erhaltungsphase zu gewährleisten. Die hierzu notwendige systematische Planung und Durchführung der prothetischen Massnahmen wird in der vorliegenden Arbeit am Beispiel der teilprothetischen Rehabilitation mit Konuskronen und konfektionierten Verankerungselementen auf Wurzelstiftkappen beschrieben.
Schlagwörter: Teilprothetik, Konuskronen, Wurzelstiftkappen
Kinderzahnheilkunde und KieferorthopädieSeiten: 643-651, Sprache: DeutschBock, Jens Johannes/Bock, Franziska/Fuhrmann, Robert A. W.Die wesentlichen Grundlagen des zahnärztlichen Haftungsrechts werden im Zusammenhang mit kieferorthopädischen Behandlungsrisiken und der Extraktionstherapie dargestellt. In der Regel wird die Extraktion nicht durch den Kieferorthopäden, der die Entscheidung zur Indikation übernimmt, sondern durch den Zahnarzt vorgenommen. Entsprechend der neueren Rechtsauffassung gilt das Prinzip der horizontalen Arbeitsteilung. Daraus leiten sich unterschiedliche haftungsrechtliche Folgen ab.
Schlagwörter: Juristische Aspekte, kieferorthopädische Forensik, Extraktionstherapie
Röntgenologie und FotografieSeiten: 655-662, Sprache: DeutschFriedrich, Reinhard E./Wölling, Freya/Hofmann, Thilo/Wedl, Jürgen S.Die Pneumatisation des Jochbogens ("zygomatic air cell defect", ZACD) ist eine anatomische Variante der Hohlraumbildungen des Schläfenbeins. Die Pneumatisationen der Eminentia articularis und des Jochbogenansatzes des Schläfenbeins stellen sich als Osteolyse auf Panoramaschichtaufnahmen dar. Bisher wurde angenommen, diese Pneumatisationen seien sehr seltene Befunde. In der vorliegenden Untersuchung wurden die Orthopantomogramme von 909 Patienten im Alter von 6 bis 97 Jahren ausgewertet. Die ambulanten Patienten wurden vor der Planung einer zahnärztlichen Behandlung geröntgt. Die Röntgenuntersuchungen erfolgten zwischen Januar 1997 und Dezember 2000. Das durchschnittliche Alter der 909 Patienten betrug 39,7 Jahre (Standardabweichung: 16,2 Jahre), 447 waren männlich (49,1 %) und 462 weiblich (50,9 %). Ein ZACD wurde auf 42 von 909 auswertbaren Röntgenbildern nachgewiesen (Prävalenz: 4,6 %; weiblich: 28, männlich: 14). Das durchschnittliche Alter der Patienten mit ZACD lag bei 37,3 Jahren (männlich: 37,0 Jahre, weiblich: 37,4 Jahre). Die ZACD waren überwiegend einseitig ausgebildet (n = 35; beidseitig: 7). Die Kenntnis der anatomischen Varietät ist wertvoll für die Differenzialdiagnose pathologischer Prozesse dieser Region, insbesondere für die fortgeleitete Otitis media.
Schlagwörter: Jochbogen, Pneumatisation, Osteolyse, Orthopantomographie
InnovationenSeiten: 673-684, Sprache: DeutschKurbad, Andreas/Reichel, KurtVollkeramische Versorgungen haben eine gute Bioverträglichkeit und eine vorteilhafte ästhetische Wirkung. Das Zirkondioxid nimmt heute als Gerüstmaterial für Hartkernkeramiken eine Spitzenstellung ein. CAD/CAM-Systeme spielen im Herstellungsprozess von vielen Dentalkeramiken eine wichtige Rolle. Die Indikation für Versorgungen aus Zirkondioxidkeramik besteht für Einzelkronen im Front- und Seitenzahnbereich sowie für mehrgliedrige Brücken. Die hohe Stabilität des Materials gestattet es, das klinische Prozedere gegenüber der Metallkeramik weitgehend unverändert zu belassen. Die Hohlkehlpräparation oder die Gestaltung rechtwinkliger Stufen mit abgerundetem Innenwinkel ist möglich. Ein neuer Vertreter des Zirkondioxidmaterials sind die Vita In-Ceram YZ Cubes, welche mit Hilfe des Cerec inLab Systems bearbeitet werden. Die Gerüste werden vergrößert ausgeschliffen, um die Schrumpfung während des Sinterbrandes auszugleichen. Die Verblendung erfolgt mit Vita D Verblendkeramik. Eine adhäsive Befestigung ist sinnvoll, aber nicht zwingend notwendig.
Schlagwörter: Vollkeramik, Zirkondioxid, Hartkernkeramik, CAD/CAM-Systeme
PraxismanagementSeiten: 687-700, Sprache: DeutschAhlers, M. Oliver/Ahrweiler, MichaelUm Patienten im Rahmen restaurativer Behandlungspläne das vom Praxisteam geplante Behandlungsergebnis bildhaft zu veranschaulichen, sind Visualisierungstechniken hilfreich. Dafür bieten sich das "Wax-up" auf einem Kiefermodell wie das "Mock-up" auf den zu behandelnden Zähnen an. Das zahntechnische Wax-up setzt allerdings aufwändige Laborarbeiten voraus, das direkte Mock-up ist bei größeren restaurativen Behandlungen nur schwer umsetzbar. Eine Grundlage für das Wax-up bzw. eine Alternative zum Mock-up könnte das "Imaging" mittels digitaler Bildkomposition darstellen, sofern der Aufwand hierfür überschaubar bleibt und die Technologie dauerhaft zugänglich ist. Vorgestellt wird daher ein maximal vereinfachtes Vorgehen auf der Basis der im Bereich des Grafikdesigns und der Druckvorstufe als Standard etablierten Software Adobe Photoshop. Auf diesem Wege lassen sich per digitaler Simulation die geplanten Behandlungsziele und verschiedene Ausführungsformen visualisieren. Sofern dennoch ein Wax-up aus behandlungstechnischen Gründen benötigt wird, kann dieses nachfolgend auf der Basis der Ergebnisse des Imagings optimiert erstellt werden.
Schlagwörter: Patientenaufklärung, Behandlungsplanung, Computerunterstützung, Visualisierung, Compliance