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Ziel dieser Untersuchung war es, die Wirkung einer intraartikulären Gabe von Buprenorphin nach Kiefergelenkarthrozentese zu untersuchen. In einer Doppelblindstudie wurde bei 32 Patienten mit degenerativen Kiefergelenkerkrankungen nach konservativer Vorbehandlung wegen persistierender Schmerzen im Bereich des Kiefergelenks jeweils eine Spülung des betroffenen Gelenks in Lokalanästhesie durchgeführt. Vor dem Eingriff und jeweils nach 2, 4, 7 und 14 Tagen erfolgten klinische Untersuchungen anhand eines Funktionsbogens und eine Schmerzquantifizierung mit Hilfe der visuellen Analogskala (VAS). Nach randomisierter Verteilung der Patienten auf zwei Gruppen wurde zum Abschluss des Eingriffs bei 16 der 32 Patienten (Gruppe 1) 1 ml Buprenorphin (Temgesic®) und bei den restlichen 16 Patienten (Gruppe 2) 1 ml physiologische Kochsalzlösung intraartikulär injiziert. Zur postoperativen Schmerzbehandlung wurde beiden Gruppen Paracetamol verordnet. Bei allen Patienten konnten eine Schmerzreduktion und eine Verbesserung der Mobilität beobachtet werden. Gruppe 1 zeigte am 2. und 4. Tag gegenüber Gruppe 2 eine bessere Schmerzreduktion. Bei den anderen Terminen war dieser Unterschied nicht mehr signifikant. Die intraartikuläre Verabreichung von Opioden scheint die therapeutische Wirkung der Arthrozentese zu unterstützen.
Schlagwörter: Kiefergelenkchirurgie, Kiefergelenkarthrose, Lavage, Schmerztherapie, ambulantes Operieren
Vorgestellt wird eine direkte Applikationstechnik für adhäsiv verankerte Kompositbrücken. Das Verfahren soll zum Ersatz einzelner Frontzähne insbesondere bei jüngeren Patienten nach Zahnverlust infolge Trauma oder bei angeborenen Nichtanlagen dienen. Die Brückenherstellung erfolgt vollständig intraoral. Beim ein- oder zweiflügeligen Pfeilerdesign wird ein Gerüst aus parallelen vorimprägnierten Glasfasern adhäsiv befestigt und das Zwischenglied mittels eines spezifischen Verfahrens frei aus Komposit aufgebaut. Das vorgestellte systematisierte Verfahren erlaubt eine kostengünstige Anfertigung von direktem Zahnersatz mit vorhersagbarem ästhetischem Ergebnis. Maximale Substanzschonung und Reversibilität durch den Verzicht auf präparative Maßnahmen schränken die Möglichkeiten zukünftiger Versorgungen (z. B. Implantate) nicht ein.
Schlagwörter: Ästhetik, Kompositbrücke, faserverstärktes Komposit, direkte Adhäsivbrücke
Die instrumentelle Funktions- und Okklusionsanalyse muss sich wie alle diagnostischen Methoden in der Medizin und Zahnmedizin den Erfordernissen einer evidenzbasierten Fundierung ihrer Möglichkeiten und Wertigkeit stellen. Ziel dieser Übersichtsarbeit ist es deswegen, den Stellenwert der instrumentellen Funktions- und Okklusionsanalyse im Kontext anderer Methoden und Techniken herauszuarbeiten, die Möglichkeiten insbesondere der neuen, computergestützten Verfahren aufzuzeigen und die aktuelle Diskussion mit besonderer Berücksichtigung praxisbezogener Gesichtspunkte wiederzugeben. Neben dem wissenschaftlichen Diskurs sollen auch praxisorientierte Empfehlungen zur Sprache kommen. Manches kann dabei nur angedeutet und nicht vollständig im Detail besprochen werden. Die Autoren verbinden jedoch mit diesem Beitrag die Hoffnung, dass die instrumentell erfahrenen Kollegen vieles Althergebrachte neu entdecken bzw. ihr eigenes funktionsdiagnostisches Tun im Kontext der aktuellen Diskussion überdenken und dass diejenigen Kollegen, die sich bisher mit instrumentellen Methoden und Techniken weniger beschäftigt haben, neugierig werden und den Anstoß erhalten, das eine oder andere auszuprobieren und in die Praxis zu integrieren.
Schlagwörter: Instrumentelle Funktionsanalyse, Axiographie, computergestützte Registriertechniken, Vergleichbarkeit von Messmethoden, diagnostische Genauigkeit
Die Odontodysplasie ist eine seltene, an einzelnen Zähnen eines Quadranten oder generalisiert auftretende Entwicklungsstörung der Zähne unbekannter Ätiologie. Die Betreuung von Patienten mit einer Odontodysplasie stellt für die Behandler eine große Herausforderung dar. Da sich dieses Syndrom bereits im Milchgebiss, spätestens aber im Wechselgebiss zeigt, ist für die optimale Betreuung der betroffenen Patienten eine interdisziplinäre Zusammenarbeit von Zahnärzten, Kieferorthopäden und Kieferchirurgen besonders wichtig. Der Beitrag gibt einen Überblick über die Epidemiologie, die Ätiologie sowie die für die Erkrankung charakteristischen klinischen und radiologischen Befunde. Anschließend werden in einem Fallbericht Manifestation, Diagnostik und eine über 12 Jahre währende interdisziplinäre Behandlung einer Patientin mit regionaler Odontodysplasie, Zahnzahlanomalie und Dysgnathie durch den Zahnarzt, den Kieferorthopäden und den Kieferchirurgen beschrieben.
Schlagwörter: Odontodysplasie, Zahnentwicklungsstörung, Zahnzahlanomalie, Dysgnathie
Diagnostik und Therapie von Patienten mit Myoarthropathien des Kausystems sind durch eine außerordentliche Praxisvariabilität gekennzeichnet. In dem Beitrag werden die verschiedenen diagnostischen Maßnahmen geschildert, die bei einer Patientin mit Kiefergelenkbeschwerden durchgeführt wurden. Aus der Beschreibung wird deutlich, dass die Untersucher den Fall unterschiedlich bewerteten.
Schlagwörter: Kraniomandibuläre Dysfunktionen, Kiefergelenkdiagnostik, Kiefergelenkknacken, Kondylusposition, Okklusion
Aufgrund zunehmender Kritik an der Qualität von Fortbildungsbeiträgen mit klinischem Bezug wird vorgeschlagen, für entsprechende Manuskripte Mindeststandards als Voraussetzung für eine Publikation zu formulieren. Dazu zählen bei Falldarstellungen u. a. hinreichende Informationen zur Vorgeschichte mit nachvollziehbaren, möglichst belegten Angaben zu Ausgangsbefunden, Diagnosenennungen sowie Risiko- und Prognoseabschätzungen, Vorstellung angemessener Behandlungspläne mit plausiblen Begründungen für getroffene therapeutische Entscheidungen, Erörterungen wichtiger, falls angebracht auch fachübergreifender Behandlungsalternativen, aussagekräftige Darstellung von Behandlungsergebnissen, Angaben zur Nachsorge und zum Verlauf einschließlich der Präsentation vergleichbarer Fotodokumentationen (ggf. Röntgendokumentationen) von Ausgangs- und Abschlusssituation.
Schlagwörter: Qualitätssicherung, Fortbildung, Falldarstellungen
Die Anwendung von Nickel-Titan-Instrumenten zur Wurzelkanalaufbereitung entwickelt sich zu einem neuen Standard in der Endodontie. Als eine Conditio sine qua non für eine erfolgreiche Nutzung dieser Technologie gilt heute eine individuell justierbare Drehmomentbegrenzung für die verschiedenen Instrumentensysteme. Realisiert wird diese Drehmomentbegrenzung in der Regel durch spezielle Antriebssysteme, die als Beistellgerät in Kombination mit einem Endo-Winkelstück genutzt werden. Dieser hohe apparative Aufwand steht einer einfachen und rationellen Behandlung entgegen. Als Alternativen zu dieser Technologie wird ein neu entwickeltes Endo-Winkelstück mit integrierter Drehmomentbegrenzung vorgestellt. In In-vitro-Untersuchungen wurde überprüft, ob dieses Winkelstück für eine Anwendung mit rotierenden Nickel-Titan-Aufbereitungssystemen geeignet ist. Anhand von Fallbeispielen soll die Praktikabilität dieses neuen Antriebssystems demonstriert werden.
Schlagwörter: Drehmomentbegrenzung, Endodontie, Nickel-Titan-Instrumente, Winkelstück SIRONiTi, Wurzelkanalaufbereitung