GesellschaftSeiten: 329, Sprache: DeutschFrankenberger, RolandIm November 2019 habe ich das Präsidentenamt der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) von Prof. Dr. Michael Walter (Technische Universität Dresden) übernommen, der die Geschicke der DGZMK drei Jahre erfolgreich gelenkt hat. Ich danke ihm für die jahrelange kollegiale Zusammenarbeit und hoffe, das Amt in seinem Sinne fortzuführen. Danke, Michael!
PraxisSeiten: 332, Sprache: DeutschHeydecke, Guido / Geurtsen, WernerIn Medizin und der Zahnmedizin ist eine Verbesserung der Diagnostik und Behandlung oft mit einem "Mehr" an Technologie- und Materialeinsatz verbunden. Das Bejahen des medizinischen Fortschritts und eine gewisse Technikverliebtheit – und die Autoren dieses Picks schließen sich gerne mit ein – hängt oft mit der Liebe zum Beruf, dem Wunsch nach Abwechslung, der Begeisterung für etwas Neues zusammen. Jede neue Entwicklung erfordert aber zwangsläufig
einen Ressourceneinsatz – begonnen mit dem Entwicklungsprozess, der (klinischen) Testung, der Produktion, Logistik bis hin zur Verwendung. Jeder dieser Schritte sollte daher immer auf seine Notwendigkeit überprüft werden. Macht eine neue Methode die Behandlung besser? Wird diese überhaupt benötigt? Bevor aber diese grundsätzlichen Fragen zum Stopp jeder Innovationsfreude führen, sollte sich jeder (zahn-)ärztliche Kollege mit den kollateralen Effekten einer Behandlung beschäftigen. Schon durch simple klinische Untersuchungen kann eventuell aufwändigere Apparate-Diagnostik vermieden werden. Durch einen sparsamen Umgang mit Materialien – vom Anästhetikum bis zu Abform- oder Füllungsmaterialien kann Energie und Abfall eingespart werden. All diese Ansätze tragen zu einer verträglicheren Zahnmedizin bei. Für einen etwas vertieften Blick auf das Thema, was auch die Autoren mit dem Begriff "Nachhaltigkeit" umschreiben, lohnt sich die Lektüre des Praxisletters von Hlawa & Lang in dieser DZZ-Ausgabe (Seite 333–335).
Schlagwörter: Editors' Pick
PraxisDOI: 10.3238/dzz.2020.0333-0335Seiten: 333, Sprache: DeutschHlawa, Imke / Lang, HermannHintergrund
In vielen Lebensbereichen sind Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Ressourcenschonung Bestandteil gesellschaftlicher und politischer Diskussionen. So ist seit nahezu 20 Jahren bekannt, dass auch medizinische Versorgungssysteme einen negativen Einfluss auf die Umwelt haben können. Der Beruf des Zahnarztes hat aufgrund seines obligatorischen Einsatzes großer Mengen an Elektrizität, Wasser und Kunststoffen im Laufe der Zeit ebenfalls mit zu dem Klimawandel und der Umweltverschmutzung beigetragen. Doch Zahnärztinnen und Zahnärzte weltweit suchen nach Möglichkeiten, die Auswirkungen der zahnärztlichen Praxis auf die Umwelt ressourcenschonender und nachhaltiger zu gestalten. Im folgenden Artikel soll dazu die aktuelle Literaturlage genauer betrachtet werden.
EbM-SplitterDOI: 10.3238/dzz.2020.0336-0343Seiten: 336, Sprache: DeutschTürp, Jens C.The journal impact factor 2019Mit Sommerbeginn 2020 wurden die Namen und Ranglisten der wissenschaftlichen Fachzeitschriften mit Impact-Faktor (Journal Impact Factor, JIF) für das Jahr 2019 veröffentlicht (InCites Journal Citation Reports, Clarivate Analytics). Derzeit weisen 12.827 Journale einen JIF-Wert auf. Im Folgenden werden, wie regelmäßig seit dem Jahre 2015 [22–26], die aktuellen JIF aus der Zahnmedizin vorgestellt und im Vergleich zu den wissenschaftlichen Zeitschriften mit dem höchsten JIF betrachtet. Ferner wird der zahnmedizinische Median-Impact-Faktor (MIF) mit demjenigen anderer Disziplinen verglichen.
PraxisDOI: 10.3238/dzz.2020.5574Seiten: 344, Sprache: DeutschLüdeck, StephanEinleitung: Implantate und deren prothetische Versorgung sind allgegenwärtig in der modernen Zahnmedizin. Mit dem Fortschritt der digitalen Technologien bieten sich im Rahmen der Implantologie nicht nur neue Möglichkeiten im Bereich der Implantatplanung, sondern auch in der prothetischen Versorgung. So kann die Suprakonstruktion von Einzelzahnimplantaten vom Zahnarzt selbst digital gestaltet und hergestellt werden.
Material und Methode: Anhand eines Fallbeispiels wird die Herstellung einer in der Zahnarztpraxis selbst gefertigten Hybrid-Abutmentkrone Schritt für Schritt erklärt. Speziell wird auf den Workflow im Labor, auf das digitale Design der Krone und auf den Umgang mit den einzelnen Materialen eingegangen.
Ergebnisse: Mithilfe von Hybrid-Abutmentkronen können Einzelzahnimplantate nach implantatprothetischen Kriterien versorgt werden. Die Vorteile der Hybrid-Abutmentkronen liegen im Verschrauben und in der Gestaltungsmöglichkeit des Emergenzprofils.
Schlussfolgerung: Die Herstellung einer Hybrid-Abutmentkrone als Suprakonstruktion eines Einzelzahnimplantats ist kein komplizierter Prozess. Bei Einhaltung der Herstellerangaben und korrekten Verwendung der Materialen ist es eine geeignete und einfache Methode, Einzelzahnimplantate als Zahnarzt komplett selbst zu versorgen.
Schlagwörter: Einzelzahnimplantat, Hybrid-Abutmentkrone, Implantatprothetik, Implantologie
WissenschaftDOI: 10.3238/dzz.2020.5573Seiten: 353, Sprache: DeutschKrause, Laura / Baudisch, Nicolas Frenzel / Bartig, Susanne / Kuntz, BenjaminErgebnisse der GEDA-Studie 2009, 2010, 2012Einführung: Durch eine regelmäßige Inanspruchnahme von Zahnvorsorge-untersuchungen können Schäden an Zahn und Zahnfleisch frühzeitig erkannt und behandelt werden. Untersucht wird in dieser Arbeit die 12-Monats-Prävalenz der Inanspruchnahme einer Zahnvorsorgeuntersuchung in der deutschen Allgemeinbevölkerung.
Methoden: Drei Erhebungswellen (2009, 2010, 2012) der vom Robert Koch-Institut durchgeführten bundesweiten Studie Gesundheit in Deutschland aktuell (GEDA) wurden gemeinsam ausgewertet (N = 62.606 ab 18 Jahre). Im telefonischen Interview wurden die Teilnehmenden gefragt, ob sie in den letzten 12 Monaten an einer Zahnvorsorgeuntersuchung teilgenommen haben. Dargestellt werden Unterschiede nach Geschlecht, Alter, Wohnregion, Migra-tionshintergrund und sozioökonomischem Status (SES) sowie dessen Einzeldimensionen Bildung, Einkommen und Berufsstatus.
Ergebnisse: 75,3 % der Erwachsenen haben eine Zahnvorsorgeuntersuchung im letzten Jahr vor der Befragung in Anspruch genommen. Eine höhere Inanspruchnahmequote zeigte sich bei Frauen, Personen im mittleren Erwachsenenalter (30–44 Jahre und 45–64 Jahre), Personen in den neuen Ländern und bei Erwachsenen ohne Migrationshintergrund. Je höher der SES, desto höher war die 12-Monats-Prävalenz der Inanspruchnahme einer Zahnvorsorgeuntersuchung. Diesem SES-Effekt lagen jeweils eigenständige Effekte von Bildung, Einkommen und Berufsstatus zugrunde.
Diskussion und Schlussfolgerung: Rund drei Viertel der Erwachsenen haben sich im letzten Jahr zur zahnärztlichen Kontrolle vorgestellt. Das bedeutet, dass ein Viertel nicht zur Zahnvorsorge gegangen ist. Dies weist auf ein Steigerungspotenzial hinsichtlich der jährlichen Inanspruchnahme einer Zahnvorsorgeuntersuchung hin. Aus den Ergebnissen lassen sich Ansatzpunkte für Prävention und Gesundheitsförderung ableiten. Neben verhältnispräventiven Maßnahmen wären zahnärztlich-hausärztliche Kooperationen denkbar.
Schlagwörter: Erwachsene, GEDA, Inanspruchnahme, Mundgesundheit, Zahnvorsorgeuntersuchung, soziale Ungleichheit
WissenschaftDOI: 10.3238/dzz.2020.5582Seiten: 366, Sprache: DeutschStaehle, Hans JörgAnekdotische Darstellung am Beispiel der 125-jährigen Geschichte HeidelbergsEinleitung: Seit Ende des 19. Jahrhunderts kam es zu einer schrittweisen Akademisierung der Zahnmedizin in Deutschland. Am Beispiel von Heidelberg werden einige Erfolge und Rückschläge beschrieben, die – wenn auch mit standortspezifischen Unterschieden – wahrscheinlich in ganz Deutschland anzutreffen waren.
Materialien und Methoden: Die Geschichte der universitären Zahnmedizin wurde anhand von Literatur- und Archivquellen, Zeitzeugenberichten und eigenen Recherchen anekdotisch beleuchtet.
Ergebnisse: Anfangs herrschten zuweilen geringe Wertschätzungen durch die Medizinischen Fakultäten mit einer Verweigerung von Promotions- und Habilitationsmöglichkeiten für Zahnärzte, äußerst knappen Bemessungen von personellen und räumlichen Ressourcen sowie bedrückenden politischen Einflussnahmen (insbesondere während der Zeit des Dritten Reichs, die ihre langen Schatten auch auf die Nachkriegszeit warfen). Die Mitte des 20. Jahrhunderts war von einer Überwindung des Standesdualismus und einer kontinuierlichen Ausbauphase in Lehre, Forschung und Patientenversorgung geprägt, der zum Ende des 20. Jahrhunderts hin sehr hohe Leistungssteigerungen folgten. Seit Beginn des 21. Jahrhunderts ist eine zunehmende Reglementierungsdichte bei anhaltenden Zentralisierungs- und Ökonomisierungsbestrebungen zu beobachten.
Diskussion: Die Ergebnisse weisen auf eine Vielzahl "außerfachlicher" Einflüsse hin. Die Herausforderungen für die Zukunft liegen vor diesem Hintergrund nicht nur darin, die Erfolge der universitären Zahnmedizin zu erhalten und weiter zu vergrößern, sondern auch in der Verteidigung der verbliebenen akademischen Freiräume von Lehre, Forschung und Patientenversorgung.
Schlagwörter: Akademisierung der Zahnmedizin, Universitäre Zahnmedizin Heidelbergs, Zukunft der Zahnmedizin, politische Einflussnahmen
GesellschaftDOI: 10.3238/dzz.2020.0379-0386Seiten: 379, Sprache: DeutschMüller, Lena-Katharina / Heider, Julia / Frankenberger, Roland / Graetz, Christian / Jatzwauk, Lutz / Nagaba, Jens / Brodt, Romy / Hussein, Rugzan Jameel / Weber, Anke / Voss, Kai / Tröltzsch, Markus / Al-Nawas, BilalEinführung: Da Tröpfchen und Aerosole Infektionen des zahnärztlichen Personals verursachen können, kommt den adäquaten Schutzmaßnahmen vor durch Tröpfchen oder Aerosole aus der Mundhöhle des Patienten übertragbaren Erregern bereits seit Jahrzehnten ein hoher Stellenwert in der zahnärztlichen Praxis zu. Durch den engen Kontakt des zahnmedizinischen Fachpersonals zum Mundraum der Patienten und die Bildung von Tröpfchen, Spraynebel und Aerosolen bei zahnärztlichen Eingriffen sind zur Prävention der Übertragung infektiöser Erkrankungen Hygiene- und Vorsichtsmaßnahmen in der zahnärztlichen Praxis indiziert und werden seit vielen Jahren effektiv angewandt. Da die SARS-CoV-2-Pandemie die zahnärztlichen Praxen, Kliniken und Versorgungszentren vor große Herausforderungen stellt, wurden die hier zusammengefassten, Handlungsempfehlungen für Zahnärzte während der COVID-19-Pandemie entwickelt.
Material/Methode: Relevante Informationen wurden in einer systematischen Literaturrecherche der Datenbanken PubMed, Cochrane library, Web of Science unter Nutzung folgender Suchbegriffe "SARS-CoV-2" OR "COVID-19", "airborne transmission", "mouth rinse", "dental", "aerosol" OR "aerosol gen-erating procedures", "droplet", "FFP2" OR "FFP3" OR "N95" OR "mask" zusammengestellt. Neueste Berichte und Richtlinien von wichtigen Gesundheitsbehörden wie dem Robert Koch-Institut (RKI), der Weltgesundheitsorganisa-tion (WHO) sowie von wichtigen nationalen Zahnärzteverbänden und Gesundheitsaufsichtsbehörden wurden ebenfalls gesichtet und einbezogen. Die aus Experten bestehende Leitliniengruppe hat die so erhaltenen Informationen gesichtet, in der Leitlinie zusammengestellt und bewertet, um so Empfehlungen auf Basis der aktuellen Evidenzlage zu generieren.
Ergebnisse/Schlussfolgerung: Oberste Priorität sollte auf dem Schutz der zahnmedizinischen Fachkräfte und Patienten vor einer Infektion bei gleichzeitiger Gewährleistung der zahnmedizinischen Grundversorgung der Bevölkerung liegen. In der hier zusammengefassten Version der S1-Leitlinie wird aus diesem Grund ein Maßnahmenbündel vorgeschlagen, mit dem eine ausreichende zahnmedizinische Versorgung bei adäquatem Personalschutz gewährleistet werden kann.
Schlagwörter: Aerosole, COVID-19-Pandemie, Infektionen, Prävention, Tröpfchen, zahnärztliche Praxis
GesellschaftSeiten: 386, Sprache: DeutschBrakel, MarkusDr. Ilse Weinfurtner vertritt SeniorenzahnMedizin auf verschiedenen Ebenen und bringt Fachwissen einDr. Ilse Weinfurtner vertritt SeniorenzahnMedizin auf verschiedenen Ebenen und bringt Fachwissen ein
Kooperation mit einem geborenen Partner – so lässt sich die Zusammenarbeit zwischen der Deutschen Gesellschaft für AlterszahnMedizin (DGAZ) und der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorgani¬sationen (BAGSO) gut beschreiben. "Wir können hier unser zahnmedizinisches Fachwissen einbringen und gleichzeitig von den Erkenntnissen anderer aus Medizin und Pflege profitieren", beschreibt DGAZ-Präsidentin, Prof. Dr. Ina Nitschke (Uni Leipzig), die gegenseitigen Benefits. Der BAGSO gehören 120 Mitgliedsorganisationen an, sie vertritt damit viele Millionen ältere Menschen in Deutschland. Mit ihren Publikationen und Veranstaltungen – dazu gehören auch die alle drei Jahre stattfindenden Deutschen Seniorentage (nächster vom 24.–26.11.2021 in Hannover) – wirbt die BAGSO für ein möglichst gesundes, aktives und engagiertes selbstbestimmtes Älterwerden.
GesellschaftSeiten: 388, Sprache: DeutschAuer, JasminDie DG PARO-Jahrestagung startete am 11.09.2020 und tagte am 19.09.2020 in StuttgartDie DG PARO-Jahrestagung startete am 11.09.2020 und tagte am 19.09.2020 in Stuttgart
Am 19.09.2020 fand in Stuttgart die diesjährige Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie e.V. (DG PARO) mit dem Titel "Parodontale Therapie im Wandel – antibakterielle und antiinflammatorische Parodontaltherapie" statt. Dabei lud der Tagungspräsident Prof. Ulrich Schlagenhauf zu einem etwas anderen Kongress ein. Da eine Tagung, wie man sie gewohnt ist, in diesem Jahr aufgrund der Coronapandemie nicht stattfinden konnte, realisierte die DG PARO eine Hybridtagung – bestehend aus einem Onlineprogramm und einer Live-Veranstaltung mit fast 100 Besuchern sowie 500 Teilnehmern an den Bildschirmen zuhause. Viele renommierte Referenten des wissenschaftlichen Hauptprogramms waren vor Ort in Stuttgart und präsentierten die Kernaussagen ihrer Vorträge. Die Referenten aus dem Ausland wurden per Video-Call zugeschaltet.
GesellschaftSeiten: 390, Sprache: DeutschRitzert, BarbaraDas Journal von DGI und JSOI landet damit gleich im 1. Drittel der Ranking-ListeDas Journal von DGI und JSOI landet damit gleich im 1. Drittel der Ranking-Liste
Für das internationale Open-Access-Journal International Journal of Implant Dentistry (IJID), das die Deutsche Gesellschaft für Implantologie (DGI) zusammen mit ihrer japanischen Schwestergesellschaft (JSOI) herausgibt, wurde erstmals der Impact Factor berechnet. Sein Wert (2,11) katapultierte das Journal aus dem Stand heraus ins erste Drittel jener Rangliste zahnmedizinischer Journale, die den Einfluss einer Zeitschrift wiedergibt.
GesellschaftSeiten: 391, Sprache: DeutschHettich, ErikaErneut würdigten DG PARO und CP GABA gemeinsam hervorragende Publikationen und zukunftsweisende Forschungsvorhaben auf dem Gebiet der Parodontologie. Die Ehrung der DG PARO/meridol®-Preisträger und die Überreichung der Urkunden zur DG PARO/meridol®-Forschungsförde¬rung erfolgte dieses Jahr bei der DG PARO-Jahrestagung im September 2020 in Stuttgart, die auch online live verfolgt werden konnte.