OriginalarbeitSprache: DeutschSprache ist mehr ist als eine Aneinanderreihung verschiedener Frequenzen, sondern das Kommunikationsmittel des Menschen mit seiner Umwelt. Eine Beeinflussung der Sprachlautbildung durch herausnehmbaren Zahnersatz und ein Einfluss auf die Lebensqualität des Zahnersatzträgers konnte in eigenen Studien und auch anhand der Literatur belegt werden. Diese Beeinflussung nimmt nicht nur der Patient selbst wahr, sondern auch sein soziales Umfeld reagiert irritiert auf eine veränderte Aussprache. Besonders problematisch wirkt sich früher Zahnverlust in der Wachstums- oder Ausbildungsphase aus. Daher sollte neben einem funktionell und ästhetisch einwandfreien Zahnersatz auch die Wiederherstellung der Sprachfunktion im Vordergrund stehen. Der Gesundheitsnutzen von Zahnersatz, der nach phonetischen Gesichtspunkten angefertigt und kontrolliert wird, darf nicht unterschätzt werden, besonders wenn es um die psychische Inkorporation des Zahnersatzes und die dadurch gesteigerte Lebensqualität der Patienten geht.
OriginalarbeitSprache: DeutschAm Beispiel von Patientenfällen wird in diesem Beitrag gezeigt, wie moderne, minimal invasive Restaurationskonzepte mit hohem ästhetischen Anspruch traditionelle Versorgungskonzepte in der Praxis einer niedergelassenen Zahnärztin ersetzen können. Die Integration der Bleichtechnik, Adhäsivtechnik und Implantologie führt zu einer neuen Komplexität alltäglicher Behandlungen, die die herkömmlichen Grenzen von Zahnerhaltungs- und Zahnersatzkunde verschwimmen lassen. Dabei wird auch im Praxisalltag der Konflikt in der 'ästhetischen Zahnheilkunde' nicht durch die Auswahl der Therapiemittel geprägt, wohl aber durch ethische Erwägungen. Die Therapie- und Materialwahl wird in der Praxis primär durch die Erstellungskosten und weniger durch materialtechnische Überlegungen geprägt. Allerdings fehlt für einige hier angewendete Methoden der Nachweis langfristiger Bewährung. Das in Deutschland bestimmende System erschwert die Umsetzung defektbezogener Therapiekonzepte mit wünschenswerter Erhaltung gesunder Zahnsubstanz im Rahmen der kassenzahnärztlichen Patientenbetreuung.
OriginalarbeitSprache: DeutschDie vorliegende Literaturübersicht soll einen kritischen Überblick über Methoden zur Bestimmung von Wurzelkrümmungen geben. Ein Kriterium zur Beurteilung der Aufbereitungsqualität gekrümmter Kanäle ist die Kanalbegradigung. Insbesondere eine Darstellung nur geringer Begradigungen erscheint mit etablierten Verfahren nicht ohne weiteres möglich. Erste Messungen von Kanalkrümmungen durch Schneider dienten der Einteilung von Zähnen in verschiedene Krümmungsklassen und wurden in Form einer Winkelmessung durchgeführt. Vor einigen Jahren trat der graphisch ermittelte Krümmungsradius als weiterer Parameter hinzu. Eine mathematisch korrekte Beschreibung, bei der die mittlere Kanalkrümmung mit einer polynomischen Funktion beschrieben wurde, konnte sich bis heute nicht durchsetzen. Neueste Entwicklungen durch Anwendung der Computertomographie mit Schichtstärken von einigen µm erlauben in vitro eine dreidimensionale Beurteilung von Kanalverläufen, ohne den Zahn dabei zerstören zu müssen.
Die alleinige Anwendung der Winkelmessung zur Bestimmung einer Kanalkrümmung erscheint heute nicht mehr zeitgemäß.
OriginalarbeitSprache: DeutschZiel dieser In-vitro-Studie war es, das Fließverhalten von Plaque abhängig von der Form des Primärteleskopes (mit oder ohne zervikale Schulter), der Menge des aufgebrachten Zahnbelages und der Prothesenkörpergestaltung im Pfeilerbereich (lingual und bukkal offen, nur bukkal geöffnet) unter Kaubelastung zu untersuchen. Hierzu wurden zwei transparente, pseudo-realistische Kunststoffmodelle mit simulierten Zahnfleischtaschen mit drei Pfeilerzähnen (47, 43, 35) hergestellt, die mit Zylinderteleskopen ohne bzw. mit zervikaler Schulter versorgt wurden. Der Resilienzspalt betrug generell 0,3 mm. Mittels einer Dauerlastmaschine erfolgte nach Applikation der synthetischen Plaque (PI 2 und 3 nach Silness und Löe, 1964) eine vertikal gleichmäßige Belastung der Resilienzteleskopprothese mit 50 N und einer Frequenz von 1 Hz. Die Zahl der Belastungszyklen, welche die Plaque zum Vordringen bis zum Fundus der 2, 4 und 6 mm tiefen Tasche benötigte, wurde ermittelt.
Der Plaqueeinstrom in die Tasche wurde vom Teleskopdesign und der vorhandenen Plaquemenge beeinflusst (zwei-faktorielle Varianzanalyse). Gepaarte t-Tests ergaben, dass die Plaque bei Teleskopen mit Schulter den Taschenfundus später erreichte und eine größere Plaquemenge vor allem bei Teleskopen ohne Schulter zu einer signifikanten Abnahme der Belastungszyklen bis zum Zielereignis führte. Für die beidseitige (bukkale und linguale) Unterbrechung des Funktionsrandes im Pfeilerbereich ergab sich bei Teleskopen mit bzw. ohne Schulter ein signifikant erhöhter Plaqueeinstrom in die Zahnfleischtasche.
OriginalarbeitSprache: DeutschIm Rahmen einer mittelfristigen klinisch-mikrobiologischen Split-mouth-Studie wurden 47 gegossene sowie 9 gefräste keramisch verblendete cp-Titaneinheiten bei 45 Patienten nach parodontaler Therapie (22 Männer und 23 Frauen im Alter von 19 – 66 Jahren) eingegliedert und mit den kontralateralen Kontrollzähnen verglichen. Über einen Zeitraum von 6 Monaten untersuchten wir den parodontalen Zustand zu den Zeitpunkten "Baseline" (T0), 2 Wochen (T1) und 6 Monate nach Eingliederung (T2) unter Verwendung einer 4-Flächen-Bewertung von Plaque-Index (PI), Gingivitis-Index (GI), und Sondierungstiefenmessung (ST). Die Qualität der Konstruktionen ermittelten wir anhand der Kriterien der California Dental Association (CDA-Assessment). Zum Zeitpunkt T2 wurde eine quantitative mikrobiologische subgingivale Plaqueanalyse mit einer 16S rDNS-Gensonde zur Bestimmung von A. actinomycetemcomitans (Aa), P. gingivalis (Pg) und P. intermedia (Pi) durchgeführt.
Die untersuchten Parameter zeigten auf den Ti-Einheiten gegenüber den natürlichen Zähnen keine Zeichen von parodontaler Entzündung zum Zeitpunkt T0–T2. Darüber hinaus erfüllten die Ti-Einheiten alle Ansprüche an die Qualitätsanforderungen der CDA. Verglichen mit vorangegangenen Studien zeigten die Titankonstruktionen die gleiche Qualität wie Goldkonstruktionen. Titan kann als Material für Kronen und Brückengerüste empfohlen werden und beeinträchtigt weder die parodontale noch die gingivale Gesundheit.
OriginalarbeitSprache: DeutschZur Verminderung der Nachblutungsgefahr nach zahnärztlich-chirurgischen Eingriffen werden bei Patienten mit hämorrhagischen Diathesen Substanzen in die Wunde eingebracht, die sowohl eine Stabilisierung des Koagels zur Folge haben, als auch direkt die Gerinnungskaskade aktivieren. In der vorliegenden Untersuchung wurde erstmals ein Kollagenvlies eingesetzt, das mit gerinnungsaktiven Substanzen in Form von Thrombin und Fibrinogen beschichtet ist. Zwischen Januar 1997 und Dezember 2000 wurden 50 Patienten behandelt. Bei 30 Patienten wurden zahnärztlich-chirurgische Maßnahmen unter Fortführung der oralen Antikoagulation mit Phenprocoumon (Marcumar) vorgenommen, 20 Patienten wurden präoperativ von Phenprocoumon auf Heparin umgestellt. Zur lokalen Blutstillung wurde die Alveolen mit einem zusammengerollten Zylinder eines beschichteten Kollagenvlieses gefüllt (TachoComb). Während 53 Eingriffen wurden insgesamt 339 Zähne entfernt. Im Durchschnitt wurden pro Operation 6,4±3,3 Zähne extrahiert. Bei 17 von 53 Eingriffen (32,1%) traten geringe Nachblutungen auf, die in 6 Fällen eine operative Wundrevision erforderlich machten. Systemische Maßnahmen zur Blutstillung waren bei keinem Patienten notwendig. Mit Hilfe des verwendeten Vlieses war in allen Fällen eine suffiziente lokale Blutstillung zu erzielen ohne die bestehende Antikoagulation mittels Phenprocoumon zu unterbrechen.
OriginalarbeitSprache: DeutschDurch den Vergleich des Intranets einer Universitätszahnklinik mit dem der Praxis eines niedergelassenen Zahnarztes werden die sich aus den unterschiedlichen Betriebsgrößen und Aufgaben ergebenden jeweiligen Vor- und Nachteile aufgezeigt und Möglichkeiten zur einfacheren Einrichtung beschrieben. Ein HTML-Praxismanual dient dem Qualitätsmanagement.
OriginalarbeitSprache: DeutschZiel der vorliegenden Arbeit war es, den für das deutsche Gesundheitssystem summarisch resultierenden Erlösverlust durch die Inanspruchnahme zahnärztlich-prothetischer Leistungen im Ausland, die bei fehlerhafter Behandlung ggf. anfallenden Kosten für Mängelkorrekturen sowie die Ergebnisqualität der angefertigten Versorgungen zu evaluieren. Hierzu wurden vom MDK Rheinland-Pfalz 60 Patienten mit im Ausland vorgenommener zahnprothetischer Versorgung begutachtet und individuelle Behandlungspfade für eine richtlinienkonforme Versorgung im Inland simuliert. Lediglich 23% der Patienten hatten im Ausland einen hinsichtlich Planung und Qualität suffizienten Zahnersatz erhalten. Auffällig war die Prävalenz von 48% fraglich notwendiger Einzelkronen sowie qualitativ unzureichender Brückenversorgungen. Eine aus Patientensicht positive finanzielle und klinische Bilanz war nur für einfachen partiellen und totalen Zahnersatz zu erheben. Summarisch ergab sich aus Patientenperspektive ein statistisch signifikanter summarischer Verlust von 10.998 € (Vorzeichentest p0.001) für die 60 begutachteten Patienten nach Inanspruchnahme zahnärztlich-prothetischer Leistungen im Ausland, so dass diese Versorgungen sowohl aus klinischer wie auch ökonomischer Sicht zu hinterfragen sind.
EbM-SplitterSprache: Deutsch