Seiten: 151-161, Sprache: Englisch, DeutschEberle, Jens Christian / Schneider, Jan / Lotzmann, UlrichDas Ziel des vorliegenden Beitrags war eine Untersuchung des möglichen Einflusses der reduzierten vertikalen Dimension auf den Körperschwerpunkt in seiner Projektion auf die Standfläche. Für 12 Probanden, die jeweils in mindestens einem Kiefer mit einer suffizienten Totalprothese in korrekter Kieferrelation versorgt waren, wurde eine Duplikatprothese mit einer um 7 mm reduzierten Vertikaldimension angefertigt. Mithilfe der Kraftmessplatte "PDMS" wurden an stehenden Probanden posturografische Messungen durchgeführt. Im Einzelnen wurde in randomisierter Reihenfolge und unter EMG-Kontrolle der Mm. masseteres der Einfluss von willkürlichen maximalen Pressphasen (je 15 Sek.) in korrekter maximaler Okklusion sowie in einer deutlich reduzierten Vertikaldimension auf die Lage des Körperschwerpunktes in seiner Projektion auf die Horizontalebene dokumentiert. Die Posturografie erfolgte sowohl bei geöffneten als auch geschlossenen Augen. Ein statistisch signifikanter Einfluss des Pressens in einer um 7 mm reduzierten Vertikaldimension auf den Körperschwerpunkt konnte nur in antero-posteriorer Richtung bei den Pressphasen mit geschlossenen Augen nachgewiesen werden. Schlussfolgernd ist festzustellen, dass eine deutlich reduzierte Vertikaldimension zumindest initial im Sinne einer absteigenden Wirkungskette zu außerhalb des Kauorgans liegenden Tonus- und/oder Haltungsveränderungen des muskuloskelettalen Apparates führen kann. Die hier experimentell erzeugten Effekte sind aber schwach und treten nur unter Ausschluss der visuellen Gleichgewichtskontrolle auf.
Schlagwörter: Okklusion, Körperschwerpunkt, Vertikaldimension, Körperhaltung, Posturografie