Seiten: 326-336, Sprache: DeutschCalçada, Diogo / Correia, André / Araújo, FilipeZusammenfassung: Lange Zeit wurde versucht, ein geometrisches Muster bei den Oberkieferfrontzähnen zu erkennen. Der Goldene Schnitt, der Prozentsatz nach Preston, der Goldene Prozentsatz, die RED-Proportion (Recurring Esthetic Dental Proportion) sowie das jüngste Konzept, die Zahnproportions- Messlehre ("Gauge-Proportion"), sind alles Theorien, mit deren Hilfe versucht wird, mathematische und geometrische Relationen für die Oberkieferfrontzähne anwendbar zu machen.
Ziel: Die Proportionen der Oberkieferfrontzähne werden anhand einer Stichprobe einer portugiesischen Population untersucht, um herauszufinden, ob die bestehenden anthropometrischen Proportionen auch für die orale Rehabilitation anwendbar sind.
Material und Methode: 50 Zahnarztpatienten entsprachen den Einschlusskriterien. Von ihnen wurden standardisierte Frontal- und Lateralfotos des Frontzahnbereichs erstellt. Die Breite und Länge der Oberkieferfrontzähne wurden mittels einer Bildbearbeitungssoftware gemessen und die Daten mithilfe eines parametrischen Tests (t-Test) statistisch analysiert.
Ergebnisse: Die gemessenen Breiten und Längen stimmten mit den Werten überein, die der Proportion nach der Zahnproportions-Messlehre entsprechen, überschritten jedoch den für das Breiten-/Längenverhältnis empfohlenen Wert von 78 %. Die Proportionen zwischen der Breite der Oberkieferfrontzähne waren nicht konstant, wie vom Goldenen Schnitt und der RED-Proportion vorgegeben. In der Stichgruppe wurden Proportion nach Preston beobachtet. Die beobachteten Werte waren eher mit dem Goldenen Prozentsatz vergleichbar. Geschlechtsspezifisch war ein statistisch signifikanter Unterschied zu beobachten. Bei männlichen Probanden waren die Zähne größer dimensioniert als bei weiblichen.
Schlussfolgerung: Innerhalb der Einschränkungen dieser Studie - insbesondere hinsichtlich der Stichprobengröße - kann die Schlussfolgerung gezogen werden, dass das Breiten-/Längenverhältnis der Oberkieferfronzähne mit dem der Zahnproportions-Messlehre übereinstimmte. Im Gegensatz zur Proportion nach Preston sind der Goldene Schnitt und die RED-Proportion als Methoden für die Bestimmung des Breitenverhältnisses der Oberkieferfrontzähne ungeeignet. Die beobachteten Prozentwerte entsprachen in etwa denen des Goldenen Prozentsatzes und konnten modifiziert werden, um die Population dieser Studie zu berücksichtigen.