ImplantologieSprache: DeutschShigemura, HiroshiDie Therapie mit osseointegrierten Implantaten ist heute aus der Zahnmedizin nicht mehr wegzudenken und dürfte bei weitem noch nicht am Ende ihrer Entwicklung stehen. Was diese von Professor P.-J. Brånemark entwickelten und in die Praxis eingeführten Implantate so bedeutsam macht, ist die dauerhafte Verbindung zwischen Implantat und Knochen und deren gute Prognose. Außerdem liegt die Stärke dieser Implantate in der Charakteristik des Gesamtsystems, das die Prinzipien von Brånemark bezüglich der Suprastruktur auf den Implantaten einschließt1. Ein Charakteristikum ist die Methode selbst, die vorsieht, daß eine Distanzhülse (Pfosten) auf dem Implantat bzw. eine Suprastruktur auf einer Distanzhülse (Abutment)*1 durch Verschrauben verbunden wird. Um ein solches Verschraubungssystem anwenden zu können, müssen Komponenten verwendet werden, die auf einer Werkzeugmaschine gefertigt wurden. Aus Sicht der allgemeinen Prothetik verdanken wir Brånemark ein geradezu revolutionäres Verfahren, von dem ein großer Einfluß auf andere Implantatsysteme ausgeht. Allerdings stellt der Einsatz dieses Verfahrens die Prothetik und insbesondere das Labor auch vor Probleme, mit denen es bei der bisherigen Anfertigung von Zahnersatz noch keine Erfahrungen hat machen können. Der vorliegende Beitrag befaßt sich mit den durch die starre Verbindung von Mesio- und Suprastruktur aufgeworfenen statischen Problemen und mit den Vor- und Nachteilen der verschiedenen Lösungsansätze. Außerdem wird ein Ausblick auf die Entwicklungsrichtung der Implantat-Prothetik gegeben.
Schlagwörter: Implantate, Suprastrukturen, Distanzhülsen, Zementierung, Verschraubung, Paßgenauigkeit