KinderzahnheilkundeSeiten: 676-686, Sprache: DeutschHeinrich-Weltzien, Roswitha / Kühnisch, JanDie Behandlung der profunden Karies ist seit dem 19. Jahrhundert immer wieder Gegenstand des wissenschaftlichen Meinungsstreits. Unterschiedliche Positionen und Therapieempfehlungen fokussierten im Wesentlichen auf den Aspekt des Endpunktes der Kariesexkavation. Im Zentrum des Diskurses stand wiederholt die Frage, ob man erweichtes Dentin auch bei drohender Gefahr einer Pulpafreilegung restlos exkavieren soll oder ob pulpanahes erweichtes Dentin belassen werden kann, um eine iatrogene Eröffnung der klinisch symptomlosen vitalen Pulpa zu vermeiden. Die Dentinkonsistenz diente stets als indikatorisches Kriterium für die Entfernung von kariösem Dentin. Weiterhin wurden die Notwendigkeit einer medikamentösen Beeinflussung des infizierten Restdentins am Kavitätenboden und die schrittweise Exkavation kontrovers diskutiert. Ziel des Beitrags ist es, die unterschiedlichen Managementstrategien darzustellen und in Relation zu heutigen Vorgehensweisen zu setzen.
Schlagwörter: Caries-profunda-Therapie, indirekte Überkappung, Endpunkt der Kariesexkavation, konventionelle Kariesexkavation, selektive Kariesexkavation