Bildgebende VerfahrenSeiten: 1151-1165, Sprache: DeutschWalter, Clemens / Schmidt, Julia C. / Dula, Karl / Sculean, AntonEine systematische ÜbersichtDie digitale Volumentomographie (DVT) hat das Potenzial, die diagnostische Genauigkeit bei parodontologischen Fragestellungen zu erhöhen und so zu einer Optimierung der Behandlungsplanung beizutragen. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die beste verfügbare externe Evidenz für die DVT-Anwendung in der parodontologischen Diagnostik und Behandlungsplanung zu identifizieren. Es erfolgte eine systematische Literatursuche in elektronischen Datenbanken. Die PICO- und die PRISMA-Kriterien wurden beachtet. Letztlich konnten sieben Studien, welche die Einschlusskriterien erfüllten, berücksichtigt werden. Diese Publikationen wurden in den Jahren 2009 bis 2014 veröffentlicht. Fünf der eingeschlossenen Fallserien bezogen sich auf parodontale Fragestellungen bei Ober- und/oder Unterkiefermolaren und zwei auf Aspekte, die mit vertikalen knöchernen Defekten zusammenhängen. Die Studien zeigen übereinstimmend eine hohe Genauigkeit der DVT bei der Erkennung der knöchernen dreidimensionalen Defektmorphologie. Vorteile der DVT gegenüber herkömmlichen Verfahren bestehen bei Oberkiefermolaren im Hinblick auf die Erkennung von Furkationsbeteiligungen und die Darstellung der Morphologie der umliegenden parodontalen Gewebe. Die DVT bietet insbesondere dann zeitliche und finanzielle Vorteile, wenn invasivere Therapieoptionen zur Disposition stehen. Zusammenfassend deuten die verfügbaren Daten darauf hin, dass die DVT die diagnostische Genauigkeit verbessern und die Behandlungsplanung bei Oberkiefermolaren mit Furkationsbeteiligung optimieren kann. Die höheren Strahlendosen und das jeweilige Kosten-Nutzen-Verhältnis sollten sorgfältig gegeneinander abgewogen werden, bevor die DVT zur Diagnostik und Behandlungsplanung in der Parodontologie eingesetzt wird.
Schlagwörter: Digitale Volumentomographie (DVT), Entscheidungsfindung, Diagnose, Furkationsbeteiligung, Furkationschirurgie, regenerative Parodontalchirurgie, dreidimensionale Bildgebung