ParodontologieSeiten: 1045-1054, Sprache: DeutschArweiler, Nicole B.Während die Karies aufgrund häuslicher und professioneller Zahnreinigung sowie der von den Krankenkassen unterstützten Prophylaxeprogramme rückläufig ist, stellt die Parodontitis immer noch die häufigste dentale Erkrankung mit stetiger Zunahme dar. Der verstärkte Wunsch von Patienten, die eigenen Zähne bis ins hohe Alter zu erhalten, fordert das gesamte Praxisteam heraus, sie zu begleiten und parodontale Erkrankungen frühzeitig zu erkennen, um sie minimalinvasiv zu behandeln. Im Rahmen der aktiven Parodontitisbehandlung stehen die sorgfältige Reinigung der Wurzeloberflächen und die Bekämpfung der Infektion im Vordergrund. Anschließend ist es wichtig, gemeinsam mit dem Patienten ein individuelles Nachsorgeprogramm zu entwickeln, wobei der Schwerpunkt vor allem in der Motivation und dem Erkennen von Risikofaktoren liegen sollte. Da alte Verhaltensmuster ohne regelmäßiges Training schnell wieder zurückkehren, ist ein engmaschiges und individuell abgestimmtes Intervall von 3 bis 4 Monaten empfehlenswert. Eine systematische Behandlung sowie die anschließende unterstützende Parodontitistherapie (UPT) erfordern eine hohe Patientenbindung und ein eingespieltes Team. Zahlreiche Behandlungsschritte können an das Team delegiert werden, so dass die gemeinsame Betreuung einerseits eine Herausforderung darstellt, aber andererseits auch zu einer erfolgreichen Zusammenarbeit führt.
Schlagwörter: Gingivitis, Parodontitis, Biofilmmanagement, unterstützende Parodontitistherapie (UPT), Individualprophylaxe