Zahnheilkunde allgemeinSeiten: 1003-1011, Sprache: DeutschSchneider, Thomas/Emmel, Martin/Geis, HorstNotfälle in der Zahnarztpraxis sind seltene Ereignisse. Dies hat zur Folge, dass das zahnärztliche Team niemals Routine in der Erstversorgung von Notfallpatienten erlangen wird. Umso wichtiger ist es, folgende Grundsätze zu beachten: Erstellen und Üben eines Notfallplans, gut gewartete Ausrüstung, regelmäßiges Notfalltraining nach internationalen Empfehlungen, Risikominimierung durch sorgfältige Anamneseerhebung und Überwachung der lebenswichtigen Funktionen. Als Ursachen für Notfälle im Rahmen der Schmerzausschaltung sind denkbar: Vergiftung, allergische/anaphylaktische Reaktion und akute Verschlechterung einer vorbestehenden Erkrankung. Maßnahmen, die das zahnmedizinische Team beherrschen sollte, umfassen: angemessene Lagerung, Freimachen/Freihalten der Atemwege, Sauerstoffgabe, Beatmung mit einfachen Hilfsmitteln und die einfache Maßnahmen der Herz-Lungen-Wiederbelebung. Ist der Zahnarzt in der Lage, einen intravenösen Zugang zu legen, so sollten folgende Medikamente für den Notfall vorgehalten und ggf. intravenös verabreicht werden: Kristalloidlösung, Glukose, Adrenalin, Antihistaminika und Benzodiazepine. Die Applikation von Glyceroltrinitrat, ß-Mimetika und Kalziumantagonisten setzt keinen intravenösen Zugang voraus. Entscheidend für ein wirkungsvolles und sicheres Notfallmanagement sind die Etablierung eines Notfallplans und das regelmäßige Training aller Praxismitarbeiter.
Schlagwörter: Notfall, einfache lebensrettende Maßnahmen, Notfallplan, Notfalltraining, Herz-Lungen-Wiederbelebung, kardiopulmonale Reanimation (CPR)