Kinderzahnheilkunde und KieferorthopädieSeiten: 543-551, Sprache: DeutschKrämer, Norbert/Frankenberger, RolandNach wie vor werden kariöse Milchzähne in vielen Fällen nicht behandelt. Dies ist umso erstaunlicher, als für die Füllungstherapie in den letzten Jahren erfolgreiche Konzepte vorgestellt wurden. Neue Techniken und Materialien mit verbesserten ästhetischen und werkstoffkundlichen Eigenschaften ermöglichen eine defektorientierte und minimalinvasive Therapie auch im Seitenzahnbereich. Der Transfer von in der zweiten Dentition bewährten Techniken auf die erste Dentition ist allerdings wegen der morphologischen Unterschiede und der sehr unterschiedlichen Kooperation der Kinder nur begrenzt möglich. Aufgrund der positiven klinischen Ergebnisse stellen Kompomere heute für die Füllungstherapie im Front- und Seitenzahnbereich der ersten Dentition das Mittel der Wahl dar. Je nach Mitarbeit der Kinder und Defektgröße sollte jedoch an eine alternative Versorgung gedacht werden. Bei größeren Defekten empfiehlt es sich, Milchzähne mit konfektionierten Kronen zu versorgen. Wenn die Compliance schlecht ist, sollten Glasionomerzemente der adhäsiven Versorgung vorgezogen werden, um zumindest Zeit zu überbrücken.
Schlagwörter: Milchzähne, Füllungstherapie, Glasionomerzemente, Kompomere, Komposite, Matrizen