Oralchirurgie / Orale MedizinSeiten: 353-358, Sprache: DeutschNeiva, Rodrigo F./Neiva, Gisele F./Wang, Hom-LayEin FallberichtDieser Beitrag beschreibt, wie Tori mandibulae als eine alternative Spenderregion von autogenem Knochenmaterial für die Kieferkammaugmentation und den Sinuslift genutzt werden können, um eine ideale Implantatinsertion zu ermöglichen. Bei einer Patientin mit beidseitigen Tori mandibulae mussten ein fehlender Oberkiefermolar und ein Unterkieferprämolar ersetzt werden. Beide Regionen zeigten Alveolarkammdefizite, so dass vor der Implantatinsertion eine Knochenaugmentation erforderlich war. Die Tori mandibulae wurden für die horizontale Augmentation des Unterkieferalveolarkammes und die vertikale Augmentation des Oberkieferkammes in Form eines Sinusliftes verwendet. 6 Monate nach der Transplantation zeigte sich in beiden Gebieten ein ausreichendes Knochenangebot. Der in den Empfängerregionen vorhandene Knochen wies ähnliche klinische Merkmale wie der ortsständige Knochen auf. Die Implantate wurden erfolgreich inseriert und belastet, Ästhetik und Funktion wurden wiederhergestellt. Der vorgestellte Patientenfall zeigt, dass Tori mandibulae erfolgreich für die Kieferkammaugmentation und den Sinuslift verwendet werden können. Allerdings sind weitere kontrollierte Studien erforderlich, um die generelle Eignung dieser Spenderregion für autogenes Knochenmaterial zu bestimmen.
Schlagwörter: Knochentransplantation, Implantate, Exostosen, maxillärer Sinuslift, Kieferkammaugmentation