Oralchirurgie / Orale MedizinSeiten: 867-870, Sprache: DeutschMaurer, Peter/Frohberg, UweDurch kondyläre Hyperplasien bedingte Gesichtsasymmetrien werden nach Obwegeser in drei Klassen eingeteilt. Merkmal der hemimandibulären Hyperplasie ist eine Volumenzunahme in allen Bereichen der betroffenen Unterkieferseite, ohne dass es zu einer Kinnverschiebung oder einem Kreuzbiss auf der erkrankten Seite kommt. Hingegen ist eine hemimandibuläre Elongation dadurch gekennzeichnet, dass neben einer Kinnverschiebung auch ein Kreuzbiss auf der erkrankten Seite besteht. In diesem Fall sind alle Bereiche der betroffenen Seite befallen. Ein Übergreifen auf die Gegenseite oder eine Volumenzunahme wird nicht beobachtet. Eine Hybridvariante vereinigt sämtliche o. g. klinischen Symptome in mehr oder minder starker Ausprägung. Für alle drei Formen wird die Resektion des Kondylus auf der erkrankten Seite mit korrektiven Umstellungsosteotomien einschließlich Genioplastiken empfohlen. Ziel der vorliegenden Studie war es, die Therapieergebnisse kondylärer Hyperplasien darzustellen, die allein durch maxillomandibuläre Umstellungsosteotomien ohne Eingriffe am Kiefergelenk und Kinn korrigiert wurden. Der entscheidende Behandlungsschritt liegt in der Reorientierung der Okklusionsebene mit Rotation und Überimpaktion des Oberkiefers auf der erkrankten Seite. Das methodische Vorgehen und die Therapieergebnisse werden anhand einer Fallpräsentation illustriert.
Schlagwörter: Dysgnathiechirurgie, Gesichtsasymmetrie, Unterkieferosteotomie, Oberkieferosteotomie, kondyläre Hyperplasie