Kinderzahnheilkunde und KieferorthopädieSeiten: 715-722, Sprache: DeutschGedrange, Tomasz / Böning, Klaus W.FallberichtBis zu 16 % aller traumatischen Verletzungen können zum Verlust bleibender Zähne führen. Am meisten sind die Schneidezähne des Oberkiefers betroffen, wodurch es zu funktionellen und ästhetischen Beeinträchtigungen kommt. Am Beispiel eines 16-jährigen Patienten wird die interdisziplinäre Behandlung demonstriert. Die primäre Versorgung von vier luxierten Schneidezähnen im Oberkiefer erfolgte in der Abteilung für Kinderzahnheilkunde. Nach einer einjährigen Schienung war die Prognose für den weiteren Erhalt der verletzten Schneidezähne unsicher. Zur Behandlung eines ausgeprägten Platzmangels im Ober- und Unterkiefer wurde eine kieferorthopädische Therapie durchgeführt. Dabei war auch eine orthodontische Einordnung der luxierten Zähne notwendig. Während der kieferorthopädischen Behandlung konnte der Verlust des Zahnes 11 nicht vermieden werden. Die Lücke wurde am Ende der Behandlung mit einem Implantat versorgt. Die kieferorthopädische Bewegung von subluxierten Zähnen ist möglich, jedoch mit Risiken verbunden. Nach einem traumatischen Frontzahnverlust stellt der Lückenschluss mit einem Implantat im individuellen Fall vor starkem alveolärem Knochenabbau die optimale Therapiealternative dar.
Schlagwörter: Traumatischer Frontzahnverlust, Luxation, Subluxation, Lückenschluss, Implantation, interdisziplinäre Behandlung