Kinderzahnheilkunde und KieferorthopädieSeiten: 143-148, Sprache: DeutschWagner, MichaelEine Fallpräsentation5 Jahre nach traumatischem Verlust von Zahn 11 waren bei der vorgestellten Patientin ausgedehnte Zahnwanderungen aufgetreten: Zahn 21 war 4,5 mm über die Mittellinie hinweggewandert, und die Zähne 22 bis 24 waren deutlich nach mesial gedriftet. Statt die Wanderungsbewegungen rückgängig zu machen, wurden die Zähne 21 bis 24 alle bis zur Etablierung funktioneller Verzahnungsverhältnisse weiter mesialisiert. Zahn 25 stand um 90° gedreht und wurde belassen, Zahn 26 konnte so in der ursprünglich bestehenden Neutralrelation ebenfalls belassen werden. Die Zähne 22, 23 und 25 wurden durch Odontoplastik umgestaltet, Zahn 22 in Verbindung mit einer Gingivoplastik. Merkliche Wurzelresorptionen, namentlich an Zahn 21, waren nicht zu beobachten. 4 1/2 Jahre nach Beendigung der 10-monatigen aktiven Behandlungsphase herrschten stabile Verhältnisse. Durch das gewählte Vorgehen konnten Extraktionen und größere verankerungstechnische Probleme vermieden werden. Die obere Frontzahnreihe wurde unter ausschließlicher Verwendung des natürlichen Zahnbestandes harmonisiert.
Schlagwörter: Traumatischer Schneidezahnverlust, kieferorthopädischer Lückenschluss, Odontoplastik, Gingivoplastik