Zahnheilkunde allgemeinSeiten: 1405-1414, Sprache: DeutschBiffar, Reiner/Mundt, Torsten/Mack, FlorianDie demographische Entwicklung der Bevölkerung zeigt nicht nur Auswirkungen auf die täglich diskutierten Probleme unserer Gesellschaft. Steigende Lebenserwartung und Rückgang der Geburtenhäufigkeit führen zu einer immer stärker anwachsenden Zahl von Senioren. Wenn auch ein gewisser Zuzug nach Deutschland von außen das Problem mildert, kann er diese Entwicklung keinesfalls kompensieren. Die fernere Lebenserwartung der heute 60-Jährigen beträgt für Frauen 23,5 Jahre und für Männer 19,2 Jahre. Die Geburtenhäufigkeit weist einen niedrigen Wert von aktuell 1,4 Geburten pro Frau auf. Der positive Wanderungssaldo von 200.000 Personen hat einen messbaren Verjüngungseffekt zur Folge. Der Altenquotient gibt Auskunft über den Anteil der Bürger im Rentenalter in Relation zur Gruppe der potenziell Erwerbstätigen. Bei einem Renteneintrittsalter von 60 Jahren wird ein Verhältnis von einem Senior zu zwei potenziell Erwerbstätigen bereits im Jahr 2020 erreicht. Mehr Bürger wechseln zukünftig ins Rentenalter, als in die potenzielle Erwerbstätigkeit einsteigen. Die demographischen Veränderungen wirken sich auch auf die Entwicklung der oralen Gesundheit in der Zukunft aus. Selbst unter optimistischen Annahmen wird der Zahnverlust weiter zunehmen. Aufgrund der steigenden Zahl von Senioren werden die Erfolge der Prävention in der Bevölkerung nicht direkt sichtbar. Die Senioren werden jedoch bis ins höhere Alter mehr Zähne haben. Dies heißt auch, dass die Besonderheiten der Alterszahnmedizin in der niedergelassenen Praxis immer bedeutsamer werden. Im ländlichen Raum wird dieser Prozess sogar schon früher als in Ballungszentren eintreten.
Schlagwörter: Demographie, Epidemiologie, Lebenserwartung, Zahnverlust, Community Dentistry, Community Health