Oralchirurgie / Orale MedizinSeiten: 241-249, Sprache: DeutschNaumann, Susanne/Pohl, Yango/Filippi, AndreasZahntraumata sind Kombinationsverletzungen, die unterschiedliche Gewebe betreffen. Mundschleimhaut und Alveolarknochen regenerieren binnen weniger Tage bis Wochen, und frakturierte Zahnhartsubstanz (Kronenfraktur) lässt sich innerhalb kurzer Zeit ersetzen. Die Regeneration von Pulpa und Parodont kann jedoch deutlich länger dauern: Beide Gewebe bestimmen somit die Langzeitprognose des unfallverletzten Zahnes. Heute existieren gut dokumentierte therapeutische und prophylaktische Konzepte, die Einfluss auf die Regeneration und/oder die Infektionsfreiheit dieser beiden Gewebe haben. Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit der Wurzelkanalbehandlung nach schweren Zahnverletzungen (Avulsion, Intrusion), die alters- und unfallbedingt hohe Anforderungen an Behandler und Patient stellt. Da der Zahn nach Avulsion und Intrusion (mit chirurgischer Reposition) auch extraoral endodontisch behandelbar ist, werden die verschiedenen Möglichkeiten der Wurzelkanalbehandlung dargestellt und diskutiert.
Schlagwörter: Zahntrauma, Avulsion, Intrusion, Wurzelkanalbehandlung, retrograde Stiftinsertion