FallberichtSprache: DeutschSolakoglu, Önder / Reißmann, Daniel R.DGZMK-Beisitzer Dr. Guido Wucherpfennig (Erfurt): Patienteninformationen sind für Zahnarzt und Patient gleichermaßen wichtigDie demografische Entwicklung in der Bundesrepublik Deutschland deutet darauf hin, dass in den nächsten Jahren die Gruppe der Patienten im Alter über 60Jahre deutlich zunehmen wird. Dies wird Auswirkungen auf die zahnärztliche Versorgung dieser Altersgruppe haben und die Zahnärzteschaft vor erhebliche Herausforderungen stellen. Wie aus der Vierten Deutschen Mundgesundheitsstudie (DMS) ersichtlich, weisen diese Patienten im Vergleich zu älteren Untersuchungen immer mehr Zähne auf. Während im Jahre 1997 bei Personen im Alter zwischen 65 und 74Jahren im Durchschnitt 17,6Zähne fehlten, sank dieser Wert im Jahre 2005 auf nur noch 14,3Zähne. Gleichzeitig wird die Prävalenz parodontaler Erkrankungen in Deutschland auf ca. 90% geschätzt. Die Mehrheit dieser Patienten sind sich nicht bewusst, dass eine unzureichende Mundhygiene ein sehr großer Risikofaktor für die Entstehung der Parodontitis ist und sind sich nicht über die potenziellen Folgerisiken einer parodontalen Erkrankung im Klaren. Die besonderen Herausforderungen bei älteren Patienten sind nicht nur die Kombination aus Zunahme der Zahnzahl mit der hohen Prävalenz von parodontalen Erkrankungen, sondern die mit dem Alter zunehmend beeinträchtigte Allgemeingesundheit (Multimorbidität) und eine damit verbundene reduzierte Belastbarkeit.