OriginalarbeitDOI: 10.3238/dzz.2015.0025Sprache: DeutschBöhm, H. / Meyer-Marcotty, P. / Schweitzer, T. / Linz, C. / Kunz, F. / Stellzig-Eisenhauer, A. / Kübler, A. C. / Ernestus, R. I.Der lagerungsbedingte Plagiozephalus beschreibt eine Schädeldeformität bei physiologisch offenen Schädelnähten. Beim Lagerungsplagiozephalus wird die Wachstumsstörung innerhalb der ersten Lebensmonate durch die einseitige externe Einwirkung von Kräften auf die Kopfoberfläche hervorgerufen. Diese Kräfte können eine einseitig asymmetrische Abflachung des Hinterkopfes (Plagiozephalus) oder eine beidseitig deutlich symmetrischere Abflachung des Hinterkopfes (Brachyzephalus) bewirken. Beim Lagerungsplagiozephalus kann die neurokranielle Asymmetrie durch eine Vorwölbung der Stirn (frontal bossing) verstärkt werden. Darüber hinaus kann neben der Schädeldecke auch die Schädelbasis ähnlich einer Parallelogrammverschiebung deformiert sein. Folge kann eine Torsion zwischen Neuro- und Viszerokranium sein mit einer Überleitung der Asymmetrie bis in den Gesichtsschädelbereich. Die Prävalenz des Lagerungsplagiozephalus im 4. Lebensmonat wird mit bis zu 19,7% angegeben.
Schlagwörter: Lagerungsplagiozephalus, Asymmetrie, Schädel, Morphologie, Wachstum, interdisziplinäre Therapie