OriginalarbeitSprache: DeutschEinleitung: Menschen mit Migrationshintergrund, besonders Kinder und Jugendliche, weisen eine schlechtere Zahn- und Mundgesundheit auf als die deutsche Bevölkerung. Ziel dieser Studie war es, die Mundgesundheit bei Migrantinnen im gebärfähigen Alter und deren (Ehe-)Partnern zu bestimmen und nach Mundgesundheitsverhalten und sozialem Status zu beurteilen.
Material und Methode: 150 Teilnehmer mit türkisch-sprachigem Migrationshintergrund (98 Frauen, 52 Männer) im Alter zwischen 16 bis 34 Jahren, wurden befragt und anschließend gemäß WHO-Kriterien untersucht. Folgende klinische Parameter wurden erhoben: DMF-T, HI, PBI und PSI.
Ergebnisse: Der DMF-T-Wert für alle Teilnehmer betrug im Mittel 9,3 ± 5,1. Die Migranten im Alter von 16 bis 24 Jahren wiesen eine geringere Karieserfahrung auf als die Mi-granten im Alter von 25 bis 34 Jahren. Der mediane PSI lag bei 2. Eine parodontale Behandlungsbedürftigkeit (PSI-Code 3 und 4) wurde bei 26,7 % aller Teilnehmer aufgezeigt.
Schlussfolgerung: Aufgrund des hohen Behandlungsbedarfs und der Notwendigkeit einer sozial- und kulturspezifischen Betreuung der Migranten sollte die zahnärztliche Gesundheitsfrühförderung zielgerichtet für Familien mit Migrationshintergrund weiterentwickelt und insbesondere bereits vor der Schwangerschaft beginnen.
Schlagwörter: Migranten, Mundgesundheit, gebärfähiges Alter, DMF-T, Gesundheitsfrühförderung